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Öffi-Verkehr in der Donaustadt – Wo bleiben die versprochenen Nachbesserungen?

  • Samstag, 1. Februar 2014 @ 15:30
Öffis statt noch mehr Töffis Johann Höllisch (KPÖ) erinnert Norbert Scheed an sein Versprechen aus dem Vorjahr

Knapp nach den letzten Nationalratswahlen Anfang Oktober des Vorjahres wurde die Verlängerung der U2-Strecke bis in die Seestadt und die neue Straßenbahnlinie 26 in Betrieb genommen.

„...Einhergehend wurde gleichzeitig das Busnetz in unserem Bezirk in einigen Punkten verschlechtert..." Und zwar für jene, „die aus dem Nordosten und Osten des Bezirkes beruflich täglich über die Donau müssen" eine „deutlich kürzere, staufreie Wegzeit“, aber auch „in einigen Bereichen … Kapazitäten (die) mit der Nachfrage nicht zusammen (passen)… z.B: schlechtere Frequenzen, Fahrzeitverlängerungen durch neue Busführungen“, räumte im Oktober des Vorjahres auch Bezirksvorsteher Norbert Scheeed (SPÖ) via facebook ein.

Er ersuchte damals darum, „alle Wahrnehmungen, Probleme, Kritik etc. (an ihn)... via e-mail: post@bv22.wien.gv.at oder direkt an die Wiener Linien" weiterzuleiten. Er wolle jede Kritik und jedes Problem überprüfen, und „dort wo es sinnvoll, notwendig und wirtschaftlich vertretbar ist, mit den Wiener Linien über Möglichkeiten entsprechender Nachbesserungen“ reden.

Siehe dazu auch Kaktusbericht vom 11.Oktober 2013

Seither haben aber die DonaustädterInnen von ihrem Bezirksvorsteher dazu wenig gehört!

„Mehr als ein Vierteljahr ist seit dem Versprechen des Bezirksvorstehers, sich für Nachbesserungen im Donaustädter Öffi-Verkehrsnetz einzusetzen in der Zwischenzeit vergangen. Bei der letzten Bezirksvertretungssitzung im Dezember war von Nachbesserungen jedenfalls noch keine Rede,“ ruft KPÖ-Bezirkssprecher Johann Höllisch in Erinnerung.

Bisher ist leider wenig Positives zu erkennen:

  • BewohnerInnen aus Essling treten für kürzere Intevalle der 98 A Buslinie ein und warten bis heute auf eine positive Erledigung ihres Anliegens. Die Wiener Linien meinen „es ist zu wenig Auslastung am Abend“ und lassen dabei völlig außer Acht dass sich viele potentielle Fahrgäste auf Grund der derzeit langen Intervalle abschrecken lassen und lieber das Auto benützen und auch nach einer Verkürzung es einiger Zeit bedarf, bis sich so eine Verbesserung herumspricht und angenommen wird.
  • AnrainerInnen der neuen Straßenbahn Linie 26 aus der Oberfeldgasse beklagen sich, wie die Wiener Bezirkszeitung in ihrer Ausgabe für die Donaustadt vom 22.1 berichtete, über den Lärm der an ihrer Wohnsiedlung mit hoher Geschwindigkeit vorbeirasenden Straßenbahngarnituren. Die Betroffenen stellen im Unterschied zur Bezirks-FPÖ, die neue Straßenbahnlinie (deren Eröffnung und Inbetriebnahme auch von der KPÖ-Donaustadt begrüßt wird) nicht in Frage, fordern aber eine Geschwindigkeitsreduktion auf 30km/h in diesem Streckenabschnitt und den ausschließlichen Einsatz von neuen lärmschonenden Niederflurstraßenbahngarnituren. Anliegen die von den Wiener Linien, wie so oft nicht ernst genommen werden wollen. Die erhöhte Geschwindigkeit sei straßenbautechnisch möglich, außerdem seien sowieso schon mehrheitlich Niederflurwagen im Einsatz und die für diese Strecke neu verlegten Schienen seien sowieso besonders schalldämpfend gebaut, meinten dazu die Wiener Linien, die in ihrer Stellungnahme mit dem Satz „Wir verstehen aber natürlich, dass sich die Anrainer erst an die neue Situation gewöhnen müssen“, der an Zynismus kaum zu überbieten ist, wenig Willen zur Veränderung erkennen lässt.
  • Starke Kritik gibt es auch an den zu langen Intervallen und insbesondere an der Situierung der Haltestelle der an Stelle des früheren 23A neuen Buslinie 22B am Kagraner Platz die von der U1 Haltestelle aus nur nach Überqueren der Wagramer Straße erreicht werden kann
  • Von vielen BenutzerInnen der neuen U2- Haltestelle Hausfeldstraße in Frage gestellt wird auch, warum nur jede zweite U2-Garbnitur bis in die Seestadt fährt. Die Haltestelle ist insbesondere in den Stoßzeiten gut frequentiert. Von leeren U-Bahnzügen keine Rede!- Wie manche ZweiflerInnen vor der Eröffung der Verlängerung angesichts der noch unbewohnten Seestadt Aspern meinten. Ob das dadurch gegenüber einem Vollbetrieb erzielte Einsparungsvolumen eine solche Einschränkung rechtfertigt? Auch rund um die Hausfeldstraße gibt es eine große Zahl von BezirksbewohnerInnen, die derzeit, da ihre Station nur von jeder zweiten Garnitur angefahren wird, insbesondere in den Abendstunden eine unzumutbare Lotterie zwischen kürzeren und längere Wartezeiten in Kauf nehmen müssen.
  • Wer es auch versteht sein Ohr den Anliegen der BezirksbewohnerInnnen zu leihen, würde wissen, dass es darüber hinaus noch viele weiteren Kritikpunkte und Wünsche zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs in der Donaustadt gibt.

    Es wäre also höchst an der Zeit, würde sich, wie im Vorjahr versprochen, der Herr Bezirksvorsteher endlich öffentlich zu seinen Bemühungen für Nachbesserungen des Öffi-Verkehrs zu Wort melden, meint die KPÖ-Donaustadt und blickt in dieser Hinsicht der kommenden Sitzung des Donaustädter Bezirksparlaments mit großen Erwartungen entgegen.

    KPÖ-Diskussionsabend: „Der öffentliche Verkehr in der Donaustadt“

    Bei ihrem übernächsten monatlichen Bezirksabend (am Mittwoch, 26.3.2014, Beginn 19 Uhr) in ihrem Bezirkslokal (1220, Wurmbrandgasse 17) wird sich die KPÖ-Donaustadt mit dem Öffi-Netz in der Donaustadt beschäftigen. Ein Mitglied unserer Bezirksgruppe hat seine Wahrnehmung über Mängel zusammengetragen und stellt Verbesserungsvorschläge zur Diskussion. Gäste, die mitreden und/oder zuhören wollen, sind herzlich willkommen!