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Ein sichtbares Zeichen gegen das Vergessen!

  • Sonntag, 26. Mai 2013 @ 14:00
Ein Kaktusbericht über die „4. Donaustädter GEDENK-Wanderung“ in der Lobau

Wie im Vorjahr begrüßte Bezirksvorsteher Norbert Scheed die TeilnehmerInnen der „4.Donaustädter-GEDENK-Wanderung“ in der Lobau - einer antifaschistische Gedenkveranstaltung in der Donaustadt, zu deren „PartnerInnen" neben der AHS Heustadelgasse, der Herta Firnberg-Schule, der Musikschule Donaustadt, der SPÖ-Donaustadt und zahlreichen SPÖ nahen Organisationen, den Donaustädter Grünen, dem Verein Gedenkdienst, der Initiative „Rassismusfreies Transdanubien“ auch die KPÖ-Donaustadt zählt.

„Erst wenn die Erinnerung stirbt, ist der Weg frei, die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen“ lautet das für diese parteiübergreifende Gedenkveranstaltung gewählte Motto. Mehr als 150 TeilnehmerInnen waren der Einladung zu der mehr als 7km langen Gedenkwanderung durch die Lobau heuer gefolgt.

Die Wanderung begann in der Seestadt Aspern, führte durch den Gedenkwald vorbei an dem dort befindlichen „Gedenkstein“, der an die von systematische Ausgrenzung, Verfolgung, Vertreibung betroffenen und der Nazis ermordeten Jüdinnen und Juden erinnert, weiter durch den Nationalpark Lobau bis zum “Mahnmal Lobau“ ( Ecke Lobaugrundstraße/Raffineriestraße).

„Den Opfern der NS-Verbrechen einen Namen geben“

Ralf Emberger (im Bild oben rechts) las aus von Bezirkshistoriker Robert Eichert ausgewählten Texten: „ Aus dem Tagebuch des Jószef Bihari - 1944/45 Zwangsarbeiter in Stadlau“, „Die Opfer von Hofamt Priel“, und „Das Massaker von Hofamt Priel“ von Dr. Eleonore Lappin-Eppe.

Einen Zwischenstopp vor dem ehemaligen Lobau- Museum haben Schülerinnen und Schüler der Hertha Firnberg Schule für eine Präsentation eines gemeinsam mit dem Verein GEDENKDIENST und in Zusammenarbeit mit Relais de la memoire (http://relais-memoire-de.over-blog.com/) entstandenen Projekts genutzt, in deren Ergebnis Schautafeln, Informationsmaterial und Tondokumenten enstanden sind, die auch auf www.geh-denk.at zum Download zur Verfügung stehen, Damit haben sie für weit über die zur Veranstaltung hinaus, eindrucksvolle „Gedenkanstöße“ gesorgt.

„Es ist jemand hier, der etwas tut, der sich das alles nicht gefallen lässt“

Dieses Material beinhaltet auch Informationen über die Widerstandskämpferin Antonia Bruha, die ebenso wie Irma Trksak zu einer Widerstandsgruppe aus Wiener TschechInnen (von der Gestapo als „tschechische Gruppe der KPÖ“ bezeichnet) gehörte und die Lobau als geheimen Treffpunkt nutzte. Im Herbst 1941 wurde die Gruppe verraten, die männlichen Mitglieder ermordet. Antonia Bruha und Irma Trsak überlebte mit viel Glück ihre Haft im Konzentrationslager Ravensbrück. „Wir wollten ein Zeichen setzen: Es ist jemand hier, der etwas tut, der sich das alles nicht gefallen lässt!“ meinte Irma Trksak, mit der ebenfalls ein längeres Zeitzeugengespräch online verfügbar ist.

„Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen“ bekräftigt aus diesem Anlass Johann Höllisch, Bezirkssprecher der KPÖ-Donaustadt (im linken Bild gemeinsam mit Gitti Oftner vom Wiener KZ-Verband), der wie im Vorjahr auch heuer zu den TeilnehmerInnen der 4.Donaustädter GEDENK-Wanderung zählte.

Alle Bezirksparteien, außer die FPÖ (welch ein Wunder!), waren der Einladung des Bezirksvorstehers zum gemeinsamen Gedenken an die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, die zwischen 1938 und 1945 für den Bau des Donau-Oder-Kanals und des Ölhafens, sowie im Stadtgut Lobau eingesetzt wurden, gefolgt.