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Gefahrenzone Breitenlee - Verkehrsbelastungen auf Schiene und Straße

  • Dienstag, 27. November 2012 @ 10:13
An der „Verkehrshölle Breitenleer Straße“ hat sich nichts geändert!

Vor Jahren hatten die BreitenleerInnen auf eine Umfahrungsstraße für ihren Bezirksteil gehofft. Das Geld dafür hatte der Bezirk sogar schon beisammen. Dann kam die Superidee „Lobauautobahn“. Das Umfahrungsprojekt war gestorben und die Millionen irgendwohin versickert.

Abenteuer für FußgängerInnen und Busse

Wenn man die Verkehrslage in Breitenlee betrachtet, gibt es aktuell zwei Schwerpunkte – die Breitenleer Straße und die Bahnhofssiedlung. Eine besondere Gefahrenzone ist die Kreuzung Breitenleer- und Spargelfeldstraße. Dort gibt es Bushaltestellen für die Linie 24A und einen mickrigen Fußgängerübergang ohne Ampel. Das Überqueren der Fahrbahn ist für die FußgängerInnen trotz des Zebrastreifens ein gefährliches Unterfangen, da sich die AutofahrerInnen nur nach Lust und Laune an die Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung bezüglich des Vorranges für FußgängerInnen halten.

Ebenso abenteuerlich ist die Hauptstraßenquerung für die Busse der Linie 95B, die aus der Spargelfeldstraße kommend, den Vorrang erzwingen müssen, indem sie einfach in die Kreuzung einfahren und diese erst nach mehrmaligen Stopps verlassen können. Was dort also dringend notwenig wäre, ist eine Ampelanlage, die FußgängerInnen und Bussen eine gefahrlose Querung der Breitenleer Straße ermöglicht!

Dazu kommt noch, dass die BewohnerInnen der Bahnhofsiedlung durch den 95B nicht ausreichend an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden sind, da der Bezirksteil nicht ganztätig von dieser Linie angefahren wird.

Von „Stilllegung“ keine Spur!

Apropos „Bahnhof“. In den letzten Jahren entstand am Pelargonienweg eine neue Siedlung nahe der angeblich stillgelegten Bahntrasse. Von „still“ kann dort allerdings nicht die Rede sein, denn die AnrainerInnen werden dort Tag und Nacht von Zuglärm geplagt. Fast täglich werden die dortigen AnrainerInnen durch quietschende Waggons und krachendes Umladen aus dem Schlaf gerissen. „Auch untertags haben wir bis zu 120 Dezibel Lärm“, beklagt ein Betroffener.

Den MieterInnen der Wohnanlage hatte man Ruhe versprochen, die ÖBB hingegen betreibt den Verschiebebahnhof weiter!

Und wieder einmal will keiner zuständig sein. Der Bezirk sowieso nicht. Dort verweist man auf den verantwortlichen Bauträger „Heimbau AG“. Und der wiederum behauptet, es würde ständig an einer Lösung gearbeitet. Die ÖBB verpflichtete sich zwar zur Einhaltung der Nachtruhe von 22 bis 6 Uhr früh, was aber lange noch nicht ausreichend ist.

Für die Bezirksvertretungssitzung am 5. Dezember liegt ein Antrag der Grünen vor, in dem Klarheit über einen geplanten Ausbau (!) des Bahnhofs verlangt und eine Alternativlösung zwischen Süßenbrunn und Deutsch Wagram vorgeschlagen wird. Und: Wie passt die Tatsache, dass der Bahnhof als „Naturschutzgebiet“ ausgezeichnet ist, in die gesundheitsgefährdende Wirklichkeit?

Man kann gespannt sein, wie die SP dominierte Bezirksvorstehung, die sich in Sachen „Lebensqualität“ und „BürgerInnen-Nähe“ immer wieder selbst lobt, auf die anstehenden Fragen reagiert.

Eine Frage zum Schluss: Gibt es nicht auch eine SP-Ministerin und eine grüne Stadträtin, die für Verkehr zuständig sind und in solchen Angelegenheiten aktiv werden sollten?