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U-Bahn mit Tücken, Busnetz mit Lücken.

  • Freitag, 4. Februar 2011 @ 07:33
Öffis statt noch mehr Töffis Die U2-Verlängerung ist für die DonaustädterInnen sicher ein Gewinn. Auch die damit ver-bundene Umgestaltung des Busnetzes mit verlängerten Linienführungen und U-Anbindungen bringt so manchen Vorteil, besonders für die BewohnerInnen der Gebiete am Bezirksrand.

Aber: Schaut man sich das Öffi-Netz genauer an, entdeckt man so manchen Schwachpunkt. Da baut man groß angelegte U-Bahnstationen ohne Rolltreppen und mit nur wenigen Aufzü-gen! Noch dazu sind die Liftkabinen zwar für 21 Personen zugelassen, aber mit 12 bis 14 Leuten voll. Kommen dann noch Kinderwagen und Rollstühle dazu, wird es erst richtig eng. Ob dies für den erwarteten Ansturm an Fahrgästen ausreichend sein wird? So wurden die Station „Hardeggasse“ und die Endstelle „Aspernstraße“ mit nur je zwei Auf-zügen ausgestattet. Bei der Endstation gibt es zwar eine Rolltreppe, die aber vom Hauptein-gang weit entfernt und daher schwer zu finden ist. Die Station „Donaustadtbrücke“, als Zu-bringer zum Erholungsgebiet „Neue Donau“ und als Umsteigemöglichkeit zu drei Buslinien, hat nur zwei Aufzüge in jede Richtung - aber keine Rolltreppe. Auch die Station mit dem wahrscheinlich stärksten Fahrgastaufkommen beim „Donauspital“ ist mit zwei Aufzügen und zwei Rolltreppen nicht gerade üppig versorgt. Wird die Gemeinde demnächst gezwungen sein, wie seinerzeit bei der U1 statt der „vergessenen“ Rolltreppen mit Liften nachzurüsten? Nur am Rande: Die U1-Station „Donauinsel“ hat noch immer – Jahrzehnte nach der Fertig-stellung – weder Aufzüge noch Rolltreppen! Und die steilen Auffahrtsrampen können doch wohl nicht als „barrierefrei“ bezeichnet werden. Löcher im Busnetz Die neuen Bus-Fahrpläne enthalten ebenfalls einige Mängel. So führt die jetzige Linie 93A von Kagran zur Aspernstraße und fährt dabei zwei U2-Stationen an. Das bringt sicher einige Vorteile und höhere Fahrgastfrequenzen. Wie steht es aber mit den Intervallen? Grundsätzlich fährt der 93A täglich alle halben Stunden. Nur in Früh- und Abendspitzenzeiten von 4 bis 9 Uhr und von 15 bis 19 Uhr verkehrt der Bus alle 15 Minuten. Dies aber nicht an Sams-, Sonn- und Feiertagen. Dazu kommen noch einige aus nicht ersichtlichen Gründen kurzgeführte Kurse in Abständen von 8 bis 10 Minuten bis zur U2-Station „Donaustadtbrücke“, und zwar zwischen 7 und 8 Uhr und 14 bis 19 Uhr. Unzureichend ist auch, dass der 95A, der den kurzgeführten 92A am Biberhaufen ersetzt, jetzt nur alle halben Stunden fährt. Diese Regelungen sind alles andere als benutzerfreundlich und verlangen dringend nach ef-fektiveren Lösungen, mit kürzeren Intervallen an allen Tagen, ganztägig und natürlich für die gesamten Strecken.

Zwei weitere Buslinien haben Schwachpunkte. So fährt die Linie 25A nach Süßenbrunn zwar wochentags viertelstündlich, aber am Samstag nur ein Mal in der Stunde und am Sonntag gar nicht. Ähnlich ist es mit dem neuen 87A, der im Halbstundentakt und sonntags überhaupt nicht verkehrt.

Vom Provisorium zum Fixum?

Die Umleitung des 92A, ohne Haltestellen, durch die Siedlung am Franz-Pletersky-Weg machte es deutlich: Die BewohnerInnen haben dort weite Fußwege zu den Öffis! Mit einer Umwandlung dieses Provisoriums zum Fixum mit zwei Haltestellen mehr, wäre Vielen geholfen.

Schon nach dem Ausbau der U1 ist eine Busverbindung im dicht verbauten Wohngebiet in Kagran zwischen Saikogasse und Anton Sattlergasse still und heimlich verschwunden. Die BewohnerInnen des Viertels müssen seither längere Fußmärsche zu den öffentlichen Ver-kehrsmitteln in Kauf nehmen. Dabei könnte man durch geringfügige Änderungen der Streckenführung der Linie 31A auch dort Abhilfe schaffen.

Auch der 20B, zwischen U1 Kaisermühlen und U6 Floridsdorf, ist verbesserungsbedürftig. Alle halben Stunden und in manchen Spitzenzeiten viertelstündlich ist zu wenig. Die dortigen BewohnerInnen haben sogar nur stündlich einen Bus durch den Tunnel zum Ende der Donaucity.

Der „Kaktus“ wird jedenfalls die Entwicklungen rund um die Öffis in der Donaustadt weiter-hin im Auge behalten, auf