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Rassismusfreie Zone Donaustadt

  • Donnerstag, 17. Juni 2010 @ 07:50
Widerstand in Transdanubien Ein Beitrag von Renate Mocza, die in unserem Bezirk wohnt und im „Werkkreis Literatur der Arbeitswelt“ mitarbeitet, welcher aktiv am Zustandekommen des Personenkomitees „Rassismusfreie Zonen“ beteiligt ist.

Vor zwei Jahren stellte KPÖ-Bezirksrat Josef Iraschko aus der Leopoldstadt einen Antrag, dass der 2. Wiener Gemeindebezirk eine „Rassismusfreie Zone“ werden soll. Der Antrag wurde von ALLEN Parteien angenommen und „zur weiteren Behandlung“ der Kulturkommission zugewiesen. Dort verschwand er bis auf Weiteres in einer Schublade.

Vor einem Jahr fand sich im "Café Sperlhof" ein Personenkomitee ein, das gemeinsam an diesen Antrag erinnern wollte: Ein politisch breites Spektrum von Leuten, denen der alltägliche Rassismus im Bezirk auf die Nerven geht: Ute Bock, Gerald Grassl (Werkkreis Literatur der Arbeitswelt), Uschi Lichtenegger (Theodor-Kramer-Gesellschaft und grüne Bezirksrätin), Pater Mario von der Kirche am Mexikoplatz, Josef Iraschko, Pädagoginnen von Leopoldstädter Schulen, Lokalbesitzer, engagierte Leute der jüdischen Kultusgemeinde und viele andere. Sie alle wollten mit einer Aktionswoche an den Beschluss „Rassismusfreie Zone Leopoldstadt“ erinnern und stellten einen Antrag an die Bezirksverwaltung, diese Veranstaltung auch finanziell zu unterstützen. Abgelehnt. Interessant war die Begründung dazu: Man sei nicht bereit, ein Vorhaben von Kommunisten, das in einem Parteilokal der KPÖ beschlossen worden sei, zu unterstützen, das möge doch diese Partei selber tun. Da staunten der Cafetier des Sperlhofes und die etwa 30 - 40 Beteiligten des Personenkomitees nicht schlecht, dass sie von SPÖ-Beamten taxfrei zu Kommunisten geadelt worden waren. Und wusste eigentlich Kulturstadtrat Mailath-Pokorny, dass er, nach dem legendären kommunistischen Kulturstadtrat Viktor Matejka (1945 – 1949), der zweite Kommunist in diesem Amt der Gemeinde Wien wäre? Denn immerhin hatte er den Ehrenschutz über die Veranstaltungswoche übernommen…

ALLE Parteien wurden gebeten, die Woche „Rassismusfreie Zone“ zu unterstützen.

Nur die Grünen und die KPÖ folgten in der Leopoldstadt der Einladung des Personenkomitees und unterstützten die Aktion. Aufgrund des großen Erfolges der Aktionswoche im vergangenen Jahr wird das Aktionskomitee „Rassismusfreie Zone“ im kommenden Herbst diesmal einen AKTIONSMONAT organisieren. Denn noch immer liegt der beschlossene Antrag achtlos in einer Schublade des Leopoldstädter Kulturausschusses. Und wieder werden auch alle Parteien zur Mitarbeit und Unterstützung eingeladen. Bereits im Vorjahr gab es auch Personen und Initiativen aus Wien-Donaustadt (aber auch anderen Bezirken), die ebenfalls ihren Bezirk sehr gerne als „Rassismusfreie Zone“ sehen würden. Schon im Vorjahr wurden in diesem Sinne Kontakte geknüpft und gemeinsame Veranstaltungen organisiert. Siehe "Kaktus"-Bericht vom 17.09.2009 Daher nennt sich die Veranstaltungsreihe in diesem Jahr auch „Rassismusfreie ZONEN“, in deren Rahmen auch in der Donaustadt einige Vorträge, Lesungen etc., vorbereitet werden. Es soll daran erinnert werden, dass die Mehrheit der Bevölkerung mit Rassismus und Ausländerfeindlichkeit nichts am Hut hat. Und es ist zu befürchten, dass die rabiate Minderheit von Rechtsaußen wieder einen Wahlkampf mit hetzerischen Parolen gegen Arme und Ärmste führen wird, statt sich den wirklich relevanten Themen der Wiener und Wienerinnen zu stellen: Zunehmender Sozialabbau, Verteuerung der Lebenshaltungskosten, mangelnde demokratische Mitbestimmung von unten usw. usf.

Auch die Donaustadt ist dabei!

Die Initiative „Transdanubien gegen Schwarz-Blau“ , in der Mitglieder der SPÖ, der Grünen, der KPÖ und Parteilose aus Floridsdorf und der Donaustadt zusammenarbeiten, ebenso wie die überparteiliche Donaustädter Friedensinitiative beteiligen sich daran mit eigenen Aktionen und Veranstaltungen.

  • Am 14.09 2010, Beginn 18 Uhr, findet eine von der Donaustädter Friedensinitiative, gemeinsam mit der Katholischen Jugend, veranstalteten Gesprächsrunde mit Ute Bock, Alexis Neuberg (Radio Afrika) und Wolfgang Machreich (Die Furche) zum Thema „Gute Österreicher, böse Ausländer?“ in der Donaucitykirche statt.
  • Weiters geplant ist ein Transdanubisches Rassismusfreies Fest in der "Pizzeria Fantastica" am Samstag, den 25.09.2010, Beginn 14:00, 1220, Wagramerstraße 154.
  • Der in der Donaustadt sehr bekannte Kabarettist Pepi Hopf trägt mit einer Aufführung seines neuen Soloprogramms „Dirty Pepi“ ebenfalls zum Programm in diesem Aktionsmonat bei. Sie findet am 27.09. um 19.30 Uhr in der Gruam, Kulturverein C7, 1220 Wagramerstraße 109, statt.