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Ein „grenzenloses“ Treffen in der Donaustadt gegen Rassismus, rechte Hetze und Menschenverachtung

  • Donnerstag, 17. September 2009 @ 07:49
Widerstand in Transdanubien Ute Bock bei „Transdanubien gegen Schwarz-Blau“ zu Gast

Bei ihrem (nach dem „Sommerloch“ diesmal wieder sehr gut besuchten Monatstreffen der überparteilichen Iniitiative „Transdanubien gegen Schwarz Blau“ stand diesmal eine von einer Vielzahl von verschiedenen Grupppen und Initiativen aus unserem Nachbarbezirk, der Leopoldstadt geplante „Aktionswoche für rassismusfreier Räume“ im Mittelpunkt des Abends. Mehrere aus dem Kreis der InitiatorInnen, waren an diesem Abend „über der Donau“ zu Gast und berichteten über die Vorgeschichte und das Projekt der Aktionswoche, welche am 25.09. eröffnet und am Freitag, den 02.Oktober von 10 Bis 19 Uhr am Karmeliterplatz mit Kulturprogramm im Freien abgeschlossen werden soll.
Unter den Gästen aus der Leopoldstadt befand sich auch Frau Ute Bock… Ihr Leben für die Menschlichkeit

Frau Ute Bock und ihr Verein „Flüchtlingsprojekt Ute Bock“ ließ es sich nicht nehmen auch selbst zu diesem Treffen zu kommen. Trotz ihrer vorherigen Teilnahme an einer am selben Tag stattgefundenen Gedenkkundgebung für Gaganpret Singh (seit 7.August in Schubhaft und Hungertreik und am Sonntag verstorben) und gegen einen selben Zeit in der Regierungsklausur vorgelegten und auch von der SPÖ unterstützten Gesetzentwurf, der eine massive Ausweitung der Schubhaft mit sich bringen soll, stand sie den Teilnehmern der Veranstaltung auch für Fragen zu Ihrer engagierten Flüchtlingsarbeit zur Verfügung, wovon von den Anwesenden reger Gebrauch gemacht wurde.

Als ehemalige Leiterin des als Gesellenheim Zohmanngasse im 10. Bezirk; war Ute Bock wegen Bandenbildung und Drogenhandels angezeigt und kurzfristig vom Dienst suspendiert. Die Anklage gegen Ute Bock musste später fallengelassen werden und ihre Suspendierung wurde aufgehoben. Zwar verbot die Gemeinde Wien ihr, weiterhin afrikanische AsylwerberInnen in "ihrem" Heim unterzubringen. Aber weil Ute Bock es nicht übers Herz brachte, die jungen Menschen auf die Straße zu setzen, organisierte sie private Wohngemeinschaften, die sie selbst finanzierte und in ihrer Freizeit betreute.

Ein Enagement welches sie auch nach ihrer Pensionierung fortsetzte. Und wofür sie in der Zwischenzeit bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Mit wenigen Wohnungen begann Ute Bock mit ihrem Engagement für obdachlose Flüchtlinge. Mittlerweile umfasst das Wohnprojekt rund 70 Unterkünfte für mehr als 220 Menschen aus Krisenregionen.

Zur Vorgeschichte der Aktionswoche „rassismusfreie Räume“

„...Auseinandersetzung mit ausgrenzenden, fremdenfeindlichen und verhetzenden Haltungen und Stimmungen, als Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit unseres Bezirkes…Dazu gehört jedenfalls, all jene Menschen zu ermutigen, die im Alltag in Situationen, in denen rassistische Übergriffe und abwertendes Verhalten auftreten, eingreifen wollen. "ZARA" (Beratungsstelle für Opfer und ZeugInnen von Rassismus, gefördert von der MA 17) hat genau dazu einige kurze Spots produziert, die zeigen, wie couragiertes Verhalten in verschiedenen solchen Situationen aussehen kann.

Ich rege hiermit an, diese in öffentlichen Räumen, wie Magistratischen Bezirksämtern, Kindergärten und Schulen und an anderen öffentlichen Plätzen zu zeigen, dafür auch Mittel aus dem Bezirksbudget für Öffentlichkeitsarbeit zur Verfügung zu stellen und seitens der Bezirksvorstehung umgehend Kontakt mit dem Verein ZARA aufzunehmen“ so lautet eine im Vorjahr zum Bezirksbudget in der Donaustadt vom Bezirkssprecher der KPÖ-Donaustadt an die Donaustädter Bezirksvertretung eingebrachte schriftliche Stellungnahme.

Kaktusbericht vom 16.Oktober 2008

Kaktusbericht vom 20.März 2009

Und ähnliches fordert der Leopoldstädter KPÖ- Bezirksrat Josef Iraschko auch in seinem Bezirk:„…Budgetmitteln bereitstellen, um im Bezirk eine breite öffentliche Kampagne gegen ausgrenzende, fremdenfeindliche, verhetzende Positionen und Stimmungen zu führen. Insbesondere sollten überall dort, wo der Bezirk über entsprechend mediale Möglichkeiten und Einflussnahmen verfügt, die dafür sehr geeigneten drei 45-Sekunden Kurzfilme von ZARA (Zivilcourage und AntiRassismusArbeit) der Öffentlichkeit gezeigt werden,.“ so lautete sein Antrag.

Während in unserem Bezirk von Seiten des Bezirksvorstehers vom Beginn an abgewiegelt wurde, war man in der Leopoldstadt vorerst guter Hoffnung. Der Antrag von Iraschko wurde immerhin nicht abgelehnt, sondern der Kulturkommission zur weiteren Behandlung zugewiesen. VertreterInnen der ZARA wurden zu einer Sitzung der Kulturkommission eingeladen, ihre Filme in einer Sitzung vorzuführen. Iraschko übernahm bei dieser Sitzung, weitere Vorschläge zur Präzisierung für die Kulturkommission auszuarbeiten....

Aus einem Aktionstag wurde bald eine Aktionswoche

In diesem Sinne fand der unter Federführung des Leopoldstädter Vereins “Werkkreis Literatur der Arbeitswelt" am 18. Mai 2009 ein Treffens von partei- und zivilgesell-schaftlichen Organisationen und Einzelpersonen statt, wo Vorschläge für einen “Antirassistischen Aktionstage Leopoldstadt” gemacht wurden, ” Auf einem weiteren Treffen am 8. Juni 2009 war bereits aus dem geplanten Aktionstag eine "ANTIRASSISTISCHE AKTIONSWOCHE LEOPOLDSTADT" geworden.

Zu den UnterstützerInnen zählen in der Zwischenzeit auch die Straßenzeitung AUGUSTIN,. "ZARA" (Beratungsstelle für Opfer und ZeugInnen von Rassismus), EOG (Ehe ohne Grenzen), SOS Mitmensch, SPZ2 (Sonderpädagogisches Zentrum für schwerstbehinderte Kinder mitmusisch-kreativem Schwerpunkt), die Kirche zum hl. Franz von Assisi –Trinitarierkirche am Mexikoplatz, das [galerie]studio38, die MieterInnen-Initiative, das Café Sperlhof, Gasthaus Hansy, Literaturbuffet Lhotzky, das Gasthaus Sudy, die Städtische Bücherei in der Zirkusgasse, der Verein „Steine der Erinnerung“, der workshop für"kunst + kommunikation" AGORA , das Filmarchiv Austria, die Theodor Kramer Gesellschaft, sowie die Leopolstädter Grünen und die KPÖ Leopoldstadt.