Willkommen bei KAKTUS - Online / KPÖ-Donaustadt 

Nahversorgung Kagraner Platz – Ist das Projekt für ein multifunktionales Zentrum gescheitert?

  • Sonntag, 24. Mai 2009 @ 06:38
Nahversorgung statt Shoppingwahn Die SPÖ-Donaustadt scheint wieder auf Tauchstation!

Ein neues Gerücht macht im Grätzel Kagranerplatz die Runde: Das „Multifunktionale Zentrum“ am Eckgrundstück Wagramerstraße/Kagranerplatz, von seinen PlanerInnen und der Bezirks-SPÖ auch großspurig „Hotspot Kagraner Platz“ genannt, scheint in seiner Realisierung gescheitert.

„Offensichtlich möchte man das öffentliche Eingeständnis über das Scheitern des Projekts auf einen Termin nach den nächsten Wahlen (Europaparlamentswahlen am 07.Juni) aufschieben“ vermutet Johann Höllisch, Bezirkssprecher der KPÖ-Donaustadt.(linkes Bild) Bezirksvorsteher Scheed hat mit der Schaffung dieses „Shoppingtempels“ im Einzugsbereich des Kagranerplatzes noch vor den letzten Nationalratswahlen (siehe Kaktusbericht vom 18.09.2008) eine Lösung der vor allem für ältere BewohnerInnen nahezu unerträglichen Einkaufsituation versprochen. Die Erledigung des Tageseinkaufes ist für viele der dort wohnenden ohne lange Fußmärsche oder Zuhilfenahme eines PKW bzw. öffentlicher Verkehrsmittel nicht möglich.

Es wird Zeit der Öffentlichkeit reinen Wein einzuschenken!

Tatsächlich wurden die den Abbrucharbeiten folgenden Bauarbeiten Monat für Monat verschoben, und wie wir uns als Augenzeugen vergewissern konnten, bereits vor mehr als einem Monat zur Gänze eingestellt. (siehe Foto rechts) Jetzt wo das Megaprojekt offensichtlich vor dem Scheitern steht, geht man seitens der politisch Verantwortlichen einmal mehr auf „Tauchstation“. Man darf gespannt sein, wann die Bezirks-SPÖ gedenkt, mit der für jene KagranerInnen, die sich damit eine Verbesserung ihrer Nahversorgungssituation erhofft hatten, „schlechten" Nachricht an die Öffentlichkeit zu gehen. Gespannt blickt die KPÖ-Donausstadt in diesem Zusammenhang auch der nächsten Bezirksvertretungssitzung am Donnerstag den 18.Juni 2009 entgegen.

Trend zu immer größeren Einkaufszentren nicht Lösung, sondern Teil des Problems!

„Auch dieses Beispiel belegt einmal mehr deutlich, dass das Emporschnellen von immer mehr und immer größeren Shopping-Tempeln im Bezirk keine Lösung, sondern Teil des Nahversorgungsproblems in unserem Bezirk darstellt. Offensichtlich scheint ein neuer Shoppingtempel so nahe dem, immer mehr aus seinen Nähten platzenden Donauzentrum, auch für renommierte Handelsbetriebe als Standort einfach uninteressant. Aus den nachvollziehbaren und selben Gründen hat ja ein Geschäft nach dem anderen in der Wagramerstraße in den letzten Jahren bereits zugesperrt.“ Die SPÖ, die diesen neoliberalen Mainstream zu immer mehr Shoppingmalls nichts entgegengetzt hat, trage für die missliche Situation am Kagraner Platz eine große politische Verantwortung.

"Ein dazu im Vergleich kleinerer Supermarkt oder andere Geschäfte, die für die älteren BewohnerInnen des Grätzels um den Kagranerplatz aber auch BenutzerInnen der U1 Station Kagranerplatz, den Bedarf ihres täglichen Einkaufs abdecken können, hätten es auch getan", meinen jene KagranerInnen die sich im Vorjahr mit ihrem Problem an die KPÖ-Donaustadt und IHR Kaktusteam wandten, nachdem sie sich von den derzeit im „Bezirksparlament“ vertretenen Parteien im Stich gelassen fühlten. siehe Kaktusberichte vom 20.03.2009, 13.02.2009, 17.10.2008, 11.09.2008, 25.06.2008, 30.03.2008, 28.01.2008

Die Hoffnung stirbt zuletzt!

„Als mehr als fatal stellt sich jetzt auch heraus, dass alle Parteien in der Donaustädter Bezirksvertretung auch ihren Forderungen und Vorschlägen für rasche Übergangsmaßnahmen, wie z.B: der Einrichtung eines Wochenmarktes und eines verstärkten Einsatzes von ULF-Garnituren (Niederflurstraßenbahnen) auf der Linie 26 (um jenen DonaustädterInnen, die um den täglichen Einkauf zu erledigen mit dieser Straßenbahn zu Geschäften in Floridsdorf aufbrechen, wenigstens das Heben ihrer schweren Einkaufswagerln in und aus der Straßenbahn zu ersparen) bisher die kalte Schulter zeigten. Folgt nun die späte Einsicht?“ fragt sich Johann Höllisch abschließend, der die Hoffnung auf eine Haltungsänderung und Lösung für die KagranerInnen seitens der etablierten Politik noch nicht ganz aufgeben will.

Schließlich stehen spätestens 2010 wieder Wiener Wahlen bevor!