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Flughafen: Dritte Piste verzögert

  • Mittwoch, 11. Februar 2009 @ 08:00
Fluglärm Wo bleibt Hilfe für Fluglärmopfer?

Widersprüchliches erfährt man rund um die Ausbaupläne des Flughafens Schwechat und die dritte Piste.

Die allgemeine Krise macht sich natürlich auch bei den Passagierzahlen bemerkbar. War im Vorjahr noch ein Zuwachs von 5,2 Prozent zu verzeichnen, rechnen die Airportchefs heuer mit einem Minus von 5 Prozent und weiteren Verlusten laut Langzeitprognose bis 2015. Diese Tatsachen beeinflussen auch den Bau der dritten Start- und Landebahn. So behauptet Flughafen-Aufsichtsratschef Coreth: „Wir bauen nur dann, wenn entsprechender Bedarf da ist („Kurier“ 8. 1. 09). Flughafenchef Kaufmann hingegen stellt fest: „Wir brauchen die dritte Piste mit Sicherheit, die Frage ist nur, wann.“ Ausschlaggebend sei nicht nur das gesamte Verkehrsaufkommen, sondern vor allem die Entwicklung des Transfers, erklärte dazu Kaufmann („Kurier“ 16. 1.09).

Die eingeleitete Umweltverträglichkeitsprüfung (=UVP) hat nun 1200 Einwendungen gebracht, die nun wiederum von Sachverständigen überprüft werden. Mit einem neuerlich öffentlich aufgelegten Gutachten ist dann voraussichtlich bis Mai 2009 zu rechnen. Der Teilerfolg der Fluglärm-Kritiker beim Europäischen Gerichtshof zwingt die Airportchefs, die verabsäumte UVP für die bisherigen Ausbauten nachzuholen und zusätzliche Auflagen zu erfüllen. Die Hauptforderung aller Bürgerinitiativen und Gemeinden in NÖ und Wien betrifft aber alle Ausbaupläne. Denn in erster Linie geht es dabei um „gesundheitsgefährdende Belästigung der Menschen durch Fluglärm, insbesondere in der Nacht“. Dazu kommt noch eine zunehmende Feinstaubbelastung. Darüber hinaus wird auch die Unbefangenheit des Landes NÖ als UVP-Behörde in Frage gestellt. Kein Wunder, da NÖ und Wien, mit Pröll und Häupl an der Spitze, immer für den Flughafenausbau und gegen eventuelle Deckelungen beim Flugaufkommen waren.

Wie sieht es nun mit Maßnahmen gegen den Fluglärm aus?

So erhielten zum Beispiel die niederösterreichischen Gemeinden Kleinneusiedl und Enzersdorf den Einbau von, vom Flughafen (mit)finanzierten, Lärmschutzfenstern, die eine wirkliche Erleichterung brachten. Warum geschieht dies nicht auch in anderen betroffenen Gebieten in und am Rand von Wien? Die Idee von den hohen Flughafengebühren für laute Jets liegt auch weiter auf Eis. Und auch die Esslinger lässt man weiter im Regen stehen. Man hatte doch, das sei noch einmal deutlich gemacht, versprochen, dass mit der dritten Piste und dem Curved-approach-Anflugverfahren ihre Probleme beseitigt werden würden.

Essling auch von umgeleiteten Jetanflügen betroffen!

Dabei ist dieses Verfahren weltweit absolut nicht ausgereift und daher nicht einsatzbereit. Und bis zu einem möglichen Einsatz ist man von Seiten der Airport-Betreiber zu keinerlei Lärmschutzmaßnahmen bereit. Im Gegenteil: Zum Dank für die Esslinger Zustimmung zum Abschluss des Mediationsverfahrens dürfen die Donaustädter Fluglärmopfer Tag und Nacht noch mehr, die von anderen Stadtteilen umgeleiteten, Jetanflüge “fressen“.