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Im Osten nichts Neues

  • Freitag, 6. Februar 2009 @ 14:43
Seestadt Aspern Projekt Flugfeld Aspern immer mehr mit Vorsicht zu genießen

In Bezug auf die in den nächsten zehn Jahren stattfindende Bebauung des Flugfeldes Aspern zu einem neuen Stadtteil gibt es wenig Neues – zumindest wenig Erfreuliches. Die Planungen gehen weiter, heuer beginnen bereits die ersten Baumaßnahmen, es zeichnet sich aber leider ab, dass die Hoffnungen, die man nach der Vorstellung des Projektes hatte haben dürfen, nicht erfüllt werden.

Der „Kaktus“ hat bereits zu Beginn der Planungen ein Konzept eingefordert, wie die Verbindung zwischen den geplanten Wohnungen für 20.000 Menschen und 25.000 Arbeitsplätzen hergestellt erden solle. Dies um zu verhindern, dass täglich Tausende in andere Teile der Stadt „auspendeln“, während noch mehr Menschen aus ganz Wien und dem Umland zu ihrem Arbeitsplatz am Flugfeld anreisen und so zu einem weiteren (immensen) Verkehrsaufkommen in der Donaustadt sorgen.

Bislang scheint diesbezüglich nichts geschehen zu sein, womit genau das droht, was vermieden werden sollte. Und solange die maßgeblichen Politiker an der Verlängerung der A23 festhalten muss befürchtet werden, daß der Großteil des Verkehrs nicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern mittels Kraftfahrzeugen erfolgen wird.

Einkausmöglichkeiten erst in zweiter Planungsetappe heizt den PKW-Verkehr an!

Daran wird auch nicht allzu viel zu ändern vermögen, dass bis 2013 zwei neue Straßenbahnlinien und die bis dahin um zwei Teilstücke verlängerte U2 in den neuen Stadtteil führen werden. Die Erfahrung zeigt uns nämlich, dass der PKW solange vielfach den öffentlichen Verkehrsmitteln vorgezogen wird, wie die Verkehrsanbindung für den Individualverkehr günstig und die „Öffis“ teuer sind und in zu großen Intervallen verkehren.

Völlig zu Recht rügen die Grünen der Donaustadt, dass auch der Zeitplan wenig durchdacht ist. Viele Wohnungen werden bereits bezugsfertig sein, ehe die Infrastruktur geschaffen sein wird. (Siehe dazu auch unser Kaktusbericht vom August 2008) Die KPÖ-Donaustadt und Ihr Kaktusteam stimmen mit den Grünen überein, daß es nicht tragbar ist, wenn Wohnungen errichtet werden, die ohne PKW geradezu nicht benutzbar sind.

Mag sein, dass hier ein bloßer Planungsfehler vorliegt, Ein Schelm, der anderes denkt. Doch der Verdacht, dass Profitinteressen dafür verantwortlich sind, dass zuerst die verwertbaren Wohnungen und dann erst die kostspieligen Verkehrsmittel errichtet werden, wird wohl erlaubt sein.