Willkommen bei KAKTUS - Online / KPÖ-Donaustadt 

Donaucity: Versprechen nicht brechen! - SP verspricht nun gebündelte Lösungskompetenz

  • Dienstag, 9. September 2008 @ 05:28
Donaucity Gefährden Neuwahlen und WED-Unwillen Verbesserungen in Sachen "Lärm- und Windschutz"? - Lärmproblem auch von der "Copa Kagrana"

Die BewohnerInnen der Donaucity sind mit Recht verunsichert. So könnten der unerwartete Rücktritt der Regierung und ein wahrscheinlicher Führungswechsel im Verkehrsministerium die versprochenen Maßnahmen gefährden.

Noch rechtzeitig vor den Wahlen, weil "ist momentan sehr viel möglich und politisch durchsetzbar in Österreich" ist, ladet die "Mieterinitiative Donaucity Platte gegen den Lärm" für 15.09. ab 19:30 in den großen Pfarrsaal in der Donaucity zu einer MieterInnenversammlung ein. Dazu eingerladen wurde Werner Faymann, die Grünen und die ÖVP haben ebenfalls bereits ihr Kommen zzugesagt. Für die KPÖ, die im Kaktus laufend über die Anliegen der DonaucitybewohnerInnen berichtet und als "außerparlamentarische Kraft" einen Beitrag dazu geleistet hat, dass sich die Donausdstädter Bezirksvorstehung nach langem Zögern zu einer Unterstützung der AnrainerInnen in Sachen Lärmschutz A22 durchgerungen hat, wird ihr Bezirkssprecher Johann Höllisch an der Versammlung teilnehmen.

SP verspricht nun "gebündelte Lösungskompetenz"

Auch die SPÖDonaustadt scheint in der Zwischenzeit aktiv zu werden. So wird nun von Muna Duzdar (SPÖ Nationalratskandidatin "an wählbarer Stelle") angekündigt, dass "beginnend mit 10.September...bei Bedarf runde Tische statt"(finden) sollen. "Die gebündelte Lösungskompetenz dieses informellen Gremiums resultiert aus der Zusammensetzung: Mieterbeirat, MA 28, MA 46, MA 42, Rettung, Feuerwehr, Polizei, Wirtschaftskammer, Donaucity AG und WED" und soll Lösungen, so die SPÖ jetzt vor den Wahlen, "rasch umsertzen" Auch die"Begrenzung der Mieterhöhungen" sei ihr ein Anliegen, so die SPÖKandidatin. So weit die jüngsten Versprechungen auf Papier...

Aber nun zurück zum bisherigen Geschehen:

Zur Erinnerung: Auf das konsequente Drängen der Mieterinitiative "Lärmschutz A22" erhielt diese ein Schreiben aus dem Ministerium. Darin informierte ein Vertreter des Ministers darüber, dass "derzeit seitens der ASFINAG und der Stadt Wien an der Erarbeitung der Strategischen Lärmkarten für den Ballungsraum Wien gearbeitet" und man "konkrete Ergebnisse dieser neuesten Lärmuntersuchungen" im Herbst 2008 veröffentlichen würde.

Das Ministerium hatte versprochen"die Situation der Wohnprojekte im Bereich Donaucity" nochmals zu untersuchen.

Weiters wurde erklärt, dass "der Bundesminister für Verkehr und Technologie die ASFINAG ersucht" hätte, "mögliche Varianten für einen Lärmschutz im Bereich des Tunnelportals auszuarbeiten und zu prüfen". Diese würden dann auch dem Bezirk und der MieterInneninitiative vorgestellt. Und das Wichtigste: Nach Vorlage dieser möglichen Lärmschutzmaßnahmen würde man "über diese Ergebnisse und weitere Vorgangsweise diskutieren" müssen.

So weit der Stand der Dinge vor der Wahl. Danach, nach Bestellung eines neuen verantwortlichen Ministers, wird die MieterInneninitiative auf die Klärung der Sachlage beim Lärmschutz drängen und die versprochene Vorgangsweise einfordern müssen.

Beim Windschutz sieht es etwas anders aus.

Die WED weigert sich offenbar, die vor längerer Zeit angekündigten Maßnahmen umzusetzen. Auf Anfragen aller Art herrscht "Funkstille". Dabei wäre die neuerliche Verzögerung des Baubeginns bei den geplanten DC-Towers eine Chance. Man könnte die Zeit nützen und die versprochene Grünanlage, so wie die anvisierten "Windschirme", endlich verwirklichen, um das tatsächlich existierende Windproblem einer Entschärfung zuzuführen. Auch könnten die zuständigen Politiker jetzt verstärkt, ähnlich wie beim Verkehrslärm, auf die Verantwortlichen der WED Druck ausüben um die ewig verzögerten Maßnahmen endlich Wirklichkeit werden zu lassen.

AnrainerInnen auch vom Lärm von der "Copa Kagrana" betroffen

"Eventkultur kontra Lebensqualität" - auch dieses Problem stellt sich für MieterInnen der Donaucity. Extremer Lärm bis tief in die Nacht, und das nicht nur als Ursache einiger weniger Großveranstaltungen, sondern durchgängig den ganzen Sommer über. Ein Problem, welches ebenso wie der Lärm durch die A22 und die Windproblematik nicht erst seit heute von den BewohnerInnen immer wieder thematisiert wurde.

Werden amtliche Lärmmessungen durchgeführt, scheinen die Hauptverursacher davon "wissend" ihre Geräte leiser zustellen. Ist die angeordnete amtliche Lärmmessung vorbei, geht's wieder ohne Rücksicht auf Verluste weiter. Von betroffenen MieterInnen selbst durchgeführte Messungen ergeben dann ein ganz anderes Bild. Bis zu 76 Dezibel Spitze und 56 dBA Durchschnitt wurde in einer privaten Messung erst im August 2008 auf einer Loggia einer Wohnung um 0:40 Uhr mit einem ordnungsgemäß zertifizierten und kalibrierten Schallmessgerät gemessen. Zwanzig Minuten davor waren es 56 dBA, Durchschnitt 50 dBA in einer anderen Wohnung. Die privaten Messprotokolle liegen der Kaktusredaktion vor.

Die WED und die verantwortlichen PolitikerInnen wollen sich des Problems offensichtlich nicht annehmen.