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Trude Bechmann (1904 bis 1982) - Widerstandskämpferin Künstlerin und Kommunistin

  • Dienstag, 5. August 2008 @ 08:17
Geschichte und Geschichten Wer war Trude Bechmann?

Trude Bechmann, Schauspielerin, Schriftstellerin und Malerin - wurde 1904 in einer bürgerlichen Familie geboren. Sie fand mit 20 Jahren in die Arbeiterbewegung und trat 1923 der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) bei. 1926 wurde sie von allen österreichischen Hochschulen relegiert, weil sie dort aktiv gegen antisemitische Umtriebe brauner Couleur-Studenten auftrat. Nun wandte sich Trude dem Theater zu. Ihr erstes Engagement erhielt sie in der Tschechoslowakei in Reichenberg. Die schloss dort Bekanntschaft mit KommunistInnen und trat in der Folge der dortigen KP bei.

Vorträge, Rezitationen, die Organisierung von Laienspielgruppen, die Verfassung von Szenen, Sprechchören und Gedichten gehörten zu ihren "Arbeiten für die Partei". Nach der Besetzung Österreichs und der Tschechoslowakei durch die Hitlerfaschisten emigrierte sie nach Jugoslawien von wo sie bald zur illegalen antifaschistischen Arbeit wieder nach Österreich zurückkehrte.

Schauspielerin...

Nach der Befreiung stand sie 10 Jahre lang auf prominenten Wiener Bühnen. Zuerst am "Theater in der Josefstadt", gehörte sie bald zum Ensemble der "Wiener Scala". Nach deren Schließung 1955 fand sie, weil Kommunistin, in damaligen Zeiten des kalten Krieges (siehe auch Brechtboykott) in Österreich keine Wirkungsstätte mehr.

Die DDR wurde ihre zweite Heimat. Im berühmten Brecht-Ensemble und im Berliner Deutschen Theater spielte sie in zahlreichen Rollen und erreichte große Beliebtheit beim Publikum.

Vielseitige Künstlerin

Neben ihrer Theaterlaufbahn war sie auch literarisch und malerisch tätig.

Zu ihren bekanntesten Werken zählt ihr Roman "Jeanette" (1960) und ein Buch über das Leben Jura Soyfers (1963).

Überliefert sind auch hunderte Bilder - Landschaften, Portraits, Stillleben und Blumenbilder. (einige wenige sind im Bezirkslokal der KPÖ Donaustadt ebenso, wie einige zeitlich begrenzt von Othmar Wundsam geliehene Linolschnitte zum Thema "Krieg" aus seiner letzten Ausstellung "Kunst in der Wurmbrandgasse", zu bewundern.

In ihrem Testament äußerte Trude Bechmann, die 1982 starb, die mit Österreich immer verbunden geblieben war, den Wunsch, dass die Bilder der KPÖ zugute kommen sollen.

Demgemäß sind einige ihrer Bilder bei der KPÖ Donaustadt zugunsten des Kaktus käuflich erhältlich.

Die KPÖ Donaustadt trifft sich ab September jeden zweiten Mittwoch im Monat ab 19 Uhr in ihrem Lokal: 1220, Wurmbrandgasse 17 in Wien Stadlau. Rückfragen auch unter der Telefonnummer (0676/69-69-001)