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Das SMZ-OST und die EURO

  • Mittwoch, 23. April 2008 @ 06:31
Ein Leserbrief eines Donaustädter Fußballfans
(Name und Adresse ist der Redaktion bekannt)

Jetzt ist die Donaustadt auch am größten Event, das in Wien je veranstaltet wird (lt Bürgermeister Häupl ), dabei. " Unser" SZM - Ost ist als Schwerpunktspital für die EURO vorgesehen. Da jubelt der Fußballfan, ja die ganze Donaustädter Bevölkerung.

Oder doch nicht? Vor Ort teilnehmen können wir ja doch nicht. Erstens sind nur wenige Karten für die Wiener Fußballanhänger bestimmt. Die meisten Karten wurden den Sponsoren und den UEFA - Funktionären zugeteilt. Und zweitens sind die Kartenpreise so hoch, dass ein normaler Fan diese gar nicht bezahlen kann ohne sein Monatbudget extrem zu belasten. Von den Preisen in den Fanmeilen gar nicht zu reden.

Was heißt Schwerpunktspital ? Laut Aussagen der Spitalsleitung des SMZ-OST heißt das, dass die millionenschweren Fußballbeine von den teilnehmenden Mannschaften behandelt werden. Ferner werden zuerst alle Notfälle, die in den Fanmeilen und im Happelstadion auftreten, ins SMZ-Ost gebracht. Zu diesem Zweck wurde die Notaufnahme vergrößert. Die Zufahrt für die Rettung verbessert und für die Schwestern und Ärzte gibt es für die Zeit der Europameisterschaft eine Urlaubssperre. Für den Fall aller Fälle ist sogar vorgesehen den Besuchereingang zu sperren, wenn das notwendig ist. Der normale Betrieb soll aber wie bisher weitergehen und nicht eingeschränkt werden. Naja man /frau wird sehen , denn schon jetzt gibt es in manchen Ambulanzen stundenlange Wartezeiten und in einigen Abteilungen gibt es zu wenig Platz und Betten. Es müssen PatientInnen auf den Gängen liegen, wenn sie überhaupt das Glück haben ein Bett im SMZ-OST zu bekommen.

So weit, so gut. Aber wie schaut das für die Donaustädter Bevölkerung aus? Was passiert, wenn es einen Akutfall in der Donaustadt gibt? Schon bisher ist die Kapazität des SMZ-OST an ihren Grenzen angelangt. Werden die PatientInnen gleich in andere Spitäler in Wien gebracht? Für die Angehörigen, vor allem für die älteren BewohnerInnen ergibt das eine zusätzliche Belastung.

Eine weitere Frage ist die Finanzierung.

Werden die zusätzlichen Kosten für Umbau, Personal etc. aus dem "normalen" Spitalfinanzierungsbutget bezahlt oder gibt es dafür ein Sonderbudget. Wird das nur von den Steuerzahlern, also von uns, bezahlt oder beteiligt sich die" Wiener Wirtschaft" auch bei den Kosten. Normalerweise müsste die österreichische Wirtschaft, und die multinationalen Konzerne die Mehrkosten tragen, denn sie sind die einzigen die bei dieser EURO gewinnen. Aber was ist bei uns schon normal.

Anmerkung der Redaktion:

Fragen über Fragen, die auch im Interesse der Befürworter der Euro 2008 rasch beantwortet werden sollten. Wir sind darauf gespannt, ob wir seitens des Rathauses oder der Bezirksvertretung Antworten zu den aufgeworfenen Fragen erhalten werden!

No Euro! No Euro? - genaueres unter www.noeuro.at- links klicken und hinein blicken!