Das Thema "Arm und Reich" aus Sicht einer alleinerziehenden Frau
- Donnerstag, 14. Juni 2007 @ 06:49
Anna geht letzten Endes zur Jugendfürsorge und ersucht um Alimentationvorschuss durch das Jugendgericht. Der wird ihr auch gewährt, noch dazu, da sie in der Zwischenzeit selber arbeitslos geworden ist und mit dem Arbeitslosengeld so recht und schlecht über die Runden kommt.
Dann bekommt Anna endlich Arbeit, nicht sehr gut bezahlt, aber ein regelmäßiges Einkommen und sie schöpft wieder Hoffnung auf finanzielle Besserung. Vor einigen Wochen holt sie sich von der Bank die Kontoauszüge und sieht, dass die Bevorschussung der Alimente eingestellt wurden, nicht ganz, aber von den 200 Euro im Monat sind nur mehr 30 Euro überwiesen worden. Sie telefoniert, erkundigt sich beim Jugendamt und die verweisen sie ans Familiengericht. Dort erfährt sie, dass der Kindesvater um die Frühpension eingereicht hat und solange das in der Schwebe ist, bekommt sie kein Geld, weil man noch nicht weiß, wie viel man vom Kindesvater zurückfordern kann. So liebe Frau Anna, das Mädchen ist in der Zwischenzeit 14 Jahre geworden, meldet sich in einer Berufsbildenden Schule für die nächsten 3 Jahre an und du schau, wie du das Kind da durchbringst. Die Fixkosten für Wohnung, Strom, Heizung, Wasser machen ca. dreiviertel ihres Einkommens aus, leben sollten sie auch von was und Kleidung und vielleicht hie und da mal ein Kinobesuch oder was ähnliches für das Kind sind nicht mehr zu bezahlen.
Österreich ist das drittreichste Land in Europa und für Frauen wie Anna ist kein Geld vorhanden. Und Anna ist leider nicht die Einzige.