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Auf dem Weg zu einem „Bobo“-Bezirk?

  • Freitag, 1. Juni 2018 @ 08:34
14,10 Euro/m2 Miete macht die Donaustadt zum zweitteuersten Bezirk

Wie Radio Wien und mehrere Tageszeitungen in der Osterwoche berichteten, sind die Wiener Mieten innerhalb des vorigen Jahres erneut um 6% (!!!) gestiegen. Das geht aus Daten der Immobilienplattform immowelt.at hervor. Hinter dem ersten Bezirk (Innere Stadt) mit einem aktuellen Mietpreis von 15,10 Euro pro m2 (im Median) ist die Donaustadt mit 14,10 Euro pro m2 bereits zum zweitteuersten Bezirk geworden und liegt damit bereits vor Mariahilf und Neubau. Gebetsmühlenartig hatte die SPÖ in den vergangenen Jahren die im Bezirk überdurchschnittliche Bautätigkeit mit dem Argument dringend notwendigen zusätzlichen leistbaren Wohnraums verteidigt. Im Gegensatz dazu liegt der Grund für das hohe Preisniveau in der Donaustadt unter anderem an den zahlreiche Neubau-Wohnungen, die in unserem Bezirk derzeit auf den Markt kommen. Wir haben seit je her hinterfragt, ob der massive „Wohnungsneubau in unserem Bezirk wirklich das Kriterium des sozialen Wohnbaus erfüllt.“

Mietpreisentwicklung bestätigt unsere Zweifel

Unsere Kritik, dass es sich bei vielen der in der Donaustadt neugebauten Wohnanlagen vielfach um „neue Luxuswohnungen“ handelt, - die weil für Durchschnittsverdiener zu teuer „oft unbewohnte Spekulationsobjekte bleiben“, wird durch die nun am Tisch liegenden Zahlen eindrucksvoll untermauert. Der neue SPÖ-Landesparteiobmann und zukünftige Bürgermeister Michael Ludwig darf bei der Kritik an dieser Entwicklung nicht ausgenommen bleiben. Als jahrelanger Wohnbaustadtrat ist er für diese für unseren Bezirk ungünstige Entwicklung politisch mitverantwortlich.

„Die innerhalb der SPÖ-Donaustadt von Ernst Nevrivy und NR Ruth Becher stark verbreitete Meinung, bei Michael Ludwig seien die Interessen der großen Flächenbezirke (Randbezirke) besser als bei seinem Vorgänger aufgehoben, lösen sich in Schall und Rauch auf,“ meint KPÖ-Bezirkssprecher Bernhard Gaishofer und verweist auf von der KPÖ-Donaustadt, dem Wahlbündnis WIEN ANDERS bei der letzten Wiener Wahl und im KAKTUS mehrfach an der Wohnbaupolitik in Wien geäußerte Kritik. „ Wir fühlen uns in unserer seit April 2017 bundesweiten KPÖ- Kampagne für leistbares, sicheres und zeitgerechtes Wohnen bestärkt. In unserem Bezirksparlament fehlt bisher leider eine Kraft, die das auch für die Donaustadt so wichtige Thema Wohnen zur Sprache bringt“

Die in einer Petition an den Nationalrat an alle Parlamentsparteien gerichteten Forderungen
• Einheitliche niedrige Obergrenzen für Mieten
• Abschaffung der Maklerprovisionen für Mieterinnen und Mieter
• Keine Privatisierung öffentlichen Wohnraums
• Ausweitung des kommunalen öffentlichen Wohnbaus
werden auch von der Arbeiterkammer, Gewerkschaft, Mieterschutzorganisationen und Seniorenverbänden erhoben.

Im Gegensatz zur FPÖ, die entgegen ihren Versprechungen vor den Wahlen, jetzt mit der ÖVP im Regierungsprogramm mieterfeindliche Maßnahmen vereinbart hat, die zu einer weiteren Verteuerung der Wohnkosten führen werden, hält die KPÖ an diesen wichtigen Forderungen fest.

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