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Das Jahr der Jahrestage

  • Freitag, 18. Mai 2018 @ 06:10
Ein Kommentar von Bernhard Gaishofer

1918 – 1938 - 1968 – 2018: Selten kommt es vor, dass in einem Jahr eine solche Fülle an Gedenktagen zusammenkommen Das heurige Jahr bietet vielerlei Möglichkeiten, sich einige wichtige Ereignisse der österreichischen Geschichte in Erinnerung zu rufen.

Im Herbst 1918 wurde, nach jahrhundertelanger Monarchie und einem verheerenden Weltkrieg, in Österreich die Republik ausgerufen. In den Jahren danach erhielten erstmals alle Teile der Bevölkerung das Wahlrecht, und im Bereich der Sozialgesetzgebung und der Wohnpolitik („Rotes Wien“) wurden zahlreiche Fortschritte erzielt. Politische Stabilität war jedoch nicht vorhanden, und bereits 1934 wurde die Demokratie von den Austrofaschisten zu Grabe getragen.

Im März 1938 verlor Österreich seine Unabhängigkeit und wurde an das Deutsche Reich angeschlossen. Es folgten sieben Jahre lang Verfolgung, Terror und Krieg durch die Barbarei der Nationalsozialisten. Erst 1945 wurde Österreich von dieser Diktatur befreit.

Das Jahr 1968 ist für viele Menschen ein Zeichen für gesellschaftlichen Wandel. Auch wenn es in Österreich zu keinen Massenprotesten kam, waren die Auswirkungen deutlich spürbar. Gerade im Bereich Gleichberechtigung und Frauenrechte gab es Fortschritte (wobei leider bis heute viele Dinge nicht wirklich umgesetzt sind), Verbesserungen für ArbeitnehmerInnen wurden eingeführt, der Zugang zu Bildung wurde freier, …

Gedenken in der Donaustadt

Auch im 22. Bezirk wurden im Laufe des bisherigen Jahres bereits einige Gedenkveranstaltungen abgehalten:

Im Februar fand im Goethehof in Kaisermühlen eine überparteiliche Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Februarkämpfe 1934, als die Arbeiterschaft versuchte, die Demokratie zu verteidigen, statt. Michael Bonvalot (Autor von „FPÖ – Partei der Reichen“) machte auf die Wichtigkeit von politischem Engagement und Bildung aufmerksam. Abgerundet wurde die Veranstaltung mit einer Führung, in deren Zusammenhang man die Möglichkeit hatte, einiges über die Geschichte des Gemeindebaus und seiner BewohnerInnen zu erfahren.

Am 12. März veranstaltete die „Überparteiliche Gedenkplattform Transdanubien“ in der Seestadt eine Kundgebung. Hier befand sich früher das Flugfeld Aspern, wo im Jahr 1938 noch vor dem „Anschluss“ Heinrich Himmler mit rund 50 engen Mitarbeitern landete, um gleich zu Beginn der Naziherrschaft Verhaftungswellen durchzuführen. Heute erinnert ein Gedenkwald und -steg an die Opfer von Verfolgung und Terror. Nach der Kundgebung gab es im Lokal Yella! Yella! eine Ausstellung zum Leben der österreichischen Frauenrechtlerin und Friedensaktivistin Yella Hertzka (1873-1948), zusammengestellt von unserer Kaktus-Aktivistin Hilde Grammel. Die Ausstellung ist auch weiterhin jeden Donnerstag geöffnet.

KPÖ feiert Geburtstag

Für die KPÖ steht in diesem Jahr ein großes Jubiläum an: Am 3. November 1918 wurde die KPÖ in Wien gegründet. Sie ist somit eine der ältesten kommunistischen Parteien der Welt, und kann auf eine lange Geschichte zurückblicken: Kommunistinnen und Kommunisten waren maßgeblich am Widerstand gegen die Nazi Herrschaft und den Kampf für ein freies und unabhängiges Österreich beteiligt. Die KPÖ ist auch eine der Gründungsparteien der 2. Republik.

Wir sind zwar heute eine kleine Partei, aber es bleibt für uns eines auch in Zukunft fix: Wir werden uns weiterhin konsequent gegen Sozialabbau und Faschismus engagieren und uns für eine solidarische Gesellschaft einsetzen! Für alle, die uns dabei unterstützen wollen, sind unsere Türen offen. Schaut vorbei, wir freuen uns!