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„Frauen, kommt her, wir tun uns zusammen…“

  • Mittwoch, 7. März 2018 @ 11:18
Keine halben Sachen Ein Beitrag von Hilde Grammel (Mitbegründerin der Plattform 20000 Frauen, aus dem 3. Bezirk in die Donaustadt (Seestadt) übersiedelt, Lehrerin)

„…gemeinsam sind wir stark,“ so lautet nicht nur eine Zeile aus einem feministischen Liedertext der 1970er Jahre, sondern auch das Motto der Plattform 20.000 Frauen.

Wir sind ein Zusammenschluss von Frauengruppen und Einzelfrauen, 2010 entstanden, um anlässlich des Internationalen Frauentages eine Großdemo auf der Wiener Ringstraße zu organisieren.

Da die Vorhaben der neuen Regierung insbesondere für Frauen nichts Gutes verheißen und da 2018 ein Jubiläumsjahr ist, in dem auch 100 Jahre Frauenwahlrecht begangen wird, gehen wir wieder auf die Straße. Ziel heuer ist es, für Ende Mai/Anfang Juni eine Menschenkette für Frauenrechte rund um den 1. Bezirk zu organisieren. Zeitgleich werden in den Bundeshauptstädten ähnliche Aktionen im öffentlichen Raum stattfinden. Vorher sammeln wir Unterstützungserklärungen für die Einleitung des zweiten Frauenvolksbegehrens. Außerdem planen wir eine nur mit Frauen besetzte Gegenregierung, die Alternativen zu den Plänen der jetzigen öffentlich macht.

Es reicht uns – und das schon lange!

So haben ÖVP und FPÖ die während des Wahlkampfes versprochene Kindesunterhaltsgarantie und Kinderkostenanalyse platzen lassen. Die Kinderkosten werden noch immer auf Basis des Warenkorbs von 1964 berechnet! Während einerseits die Verschiedenheit der Geschlechter im Regierungsprogramm betont wird, werden nur Frauen mit Biografien gefördert, die jenen der Männer angeglichen sind, d.h. Vollzeit Berufstätige, die keine Betreuungspflichten haben. Frauenarbeit im Reproduktionsbereich bleibt weiterhin un(ter)bewertet und noch schlechter oder gar nicht bezahlt, obwohl die ganze Gesellschaft davon profitiert. Beispiel: Der geplante Familienbonus von bis zu € 1.500 pro Kind und Jahr, der als Abzug von der Lohnsteuer gewährt werden soll, schafft zwei Klassen von Kindern. Solche, deren Eltern über Einkommen verfügen, die lohn- oder einkommensteuerpflichtig sind, und alle anderen, wo das Familieneinkommen so niedrig ist, dass keine Lohn- oder Einkommensteuer anfällt. Dieser Bonus ist nicht negativsteuerfähig, d.h. die sozial Schwächsten bekommen nichts. Das sind vielfach alleinerziehende Frauen.

Frauen benachteiligt auch in der Pension

Als einziges Mittel gegen die niedrigen Alterspensionen der Frauen fällt der neuen Regierung nur die Anhebung des Pensionsantrittsalters ein. Nichtösterreichische Frauen speziell dürfen sich nicht nur Zeit ihres Lebens am Niedriglohnsektor ausbeuten lassen, geplant ist auch noch, ihre dadurch niedrige Pensionen zu „evaluieren“, sprich: zu kürzen. Damit ist Armut im Alter vorprogrammiert.

Zusätzlich dazu wird die Erhöhung der Arbeitszeit auf zwölf Stunden pro Tag angepeilt. Dies lässt Frauen noch weniger Möglichkeiten, das Modell der Vollzeitbeschäftigung zu erreichen, da ihre Zeit und Energie an die unbezahlte, aber notwendige Arbeit gebunden sind.

Dagegen wollen wir Alternativen aufzeigen und eine andere Politik entwickeln und propagieren. Bei Interesse, sich an diesen Aktionen zu beteiligen, schicke eine Mail an: office@20000frauen.at

Mehr Infos über die Plattform 20000 Frauen - www.20000frauen.at/