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Verkehrskonzept für die Donaustadt – Quo Vadis?

  • Donnerstag, 1. März 2018 @ 10:13
Die Donaustadt ist der am schnellsten wachsende Bezirk von Wien, ein taugliches Verkehrskonzept fehlt jedoch seit Jahren. Mit dem neuen Jahr gibt es nun frischen Diskussionsstoff rund um die zahlreichen (umstrittenen) Verkehrsprojekte des Bezirks.

In diesem Zusammenhang wurde nun Ende Jänner auch neue Studien zu dem viel diskutierten Lobautunnel veröffentlicht. Sehr viele neue Erkenntnisse brachten diese jedoch nicht, vielmehr wurden bekannte Argumentationen untermauert: ein Expertenteam von der TU Wien spricht sich klar gegen den Tunnel aus. Er sei verkehrstechnisch nicht notwendig und ziehe letztlich nur noch mehr Verkehr an, viel wichtiger sei ein größerer Fokus auf den öffentlichen Verkehr und Konzepte wie Park & Ride Anlagen. Eine andere Gruppe spricht sich für den Tunnel aus, da er für die „Standort- und Wirtschaftsentwicklung“ essenziell sei.

Einig ist man sich nur in dem Punkt, dass es unabhängig davon, ob der Tunnel nun kommt oder nicht, einen „Aktionsplan“ für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs in Transdanubien braucht.

Bild:
Erinnerung an die Demonstration gegen die Stadtstraße im September 2015
Bernhard Gaishofer und weitere AktivistInnen der KPÖ und von WIEN ANDERS waren mit dabei!

„Zuerst will ich meine Straße…“

Dass es ein vernünftiges Verkehrskonzept erforderlich ist, wird von niemandem bestritten. Immerhin ist die Donaustadt der größte Bezirk Wiens und der am schnellsten wachsende Teil der Stadt. Wie ein solches Konzept jedoch aussehen soll, daran scheiden sich die Geister. Leider wird eine grundsätzliche Diskussion zur Verbesserung der Verkehrssituation von der etablierten Politik, welche auf die Durchsetzung von einzelnen Prestigeprojekten (Stadtstraße, Lobautunnel, ...) fixiert ist, nicht angestrebt. Bezeichnend dafür ist unter anderem die Reaktion von SPÖ Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy auf den Vorschlag für einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs: „Wenn der Tunnel und die Stadtstraße da sind, kann man mit mir über alle Maßnahmen sprechen […]“ Aktuell wird also, von dem Bau neuer Hochleistungsstraßen abgesehen, anscheinend über kein Konzept für die Zukunft nachgedacht und jede Diskussion darüber mit dem Kommentar „Zuerst will ich meine Straße und meinen Tunnel haben“ abgeschmettert!

2 Gastbeiträge in der letzten Kaktuszeitungsausgabe veröffentlichen wir in Kürze online!
Siehe dazu auch den Beitrag von Heinz Mutzek -.BürgerInnen-Netzwerk BNWN.