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Heftige Wortgefechte in der Bezirksvertretung

  • Freitag, 22. September 2017 @ 20:55
Bezirksvertretung Ist Publikum da, wird es ungemütlich: Beleidigungen sind an der Tagesordnung – ein Bericht von der Bezirksvertretungssitzung vom 13. September 2017

Es ist schon ein seltsames Bild, das sich einem bietet, wenn man regelmäßig die Sitzungen der Donaustädter Bezirksvertretung besucht. Da gibt es eine Fülle von Mandataren, die nur durch ihre Anwesenheit glänzen, aber sich sonst nicht bemerkbar machen. Dann gibt es einige wenige, die ihren Standpunkt in Ruhe darlegen und nicht „rundumschlagen“. Am auffälligsten sind allerdings die, welche sich offenbar wohlfühlen, wenn sie Mitglieder der anderen Fraktion verhöhnen und beleidigen.

Diese dritte Gruppe ist bei der jüngsten Sitzung wieder einmal hochaktiv und durch wiederholte Ordnungsrufe des Vorsitzenden nicht zu bremsen gewesen. Der Grund, warum sich die Selbstdarsteller in ihrem Element gefühlt haben, wird wohl darin gelegen sein, dass diesmal ein Publikum vorhanden gewesen ist, vor dem man sich aufspielen konnte. Weil es unter anderem um die geänderte Verkehrssituation im Lobauvorland gegangen ist, haben viele Menschen von dort die Sitzung besucht. Es hat also, was eher selten der Fall ist, eine gewisse Öffentlichkeit gegeben.

Diskussion um die Verkehrssituation im Lobauvorland

Worum es dabei gegangen ist, sei kurz skizziert. Dass es im Lobauvorland (und nicht nur dort) zu viel Individualverkehr gibt, ist unbestritten. Vor einiger Zeit ist es – probeweise – zu einigen Maßnahmen gekommen, die für die Bewohner mancher Straßenzüge Verbesserungen, für andere jedoch massive Nachteile gebracht haben. Die FPÖ hat die sofortige Wiederherstellung des alten (unbefriedigenden) Zustandes gefordert und deshalb eine Rundumschlag gestartet, Mandatare anderer Fraktionen sind nichts schuldig geblieben. Die erschienenen Zuschauer hätten sich wohl mehr erwartet – und verdient. Das Problem wird solcherart sicher nicht gelöst werden.

Kaktusberichte zur Situation im Lobauvorland - Hier klicken!

Und auch nicht mit der Nordostumfahrung, deren Bau wieder einmal vehement gefordert worden ist. Von den FPÖ-Mandataren sogar mit Plakaten. Erfreulich, dass die Grünen sich den Forderungen nach noch mehr Straßen erneut entgegengestellt haben.

Nur so nebenbei sei erwähnt, dass die Herrschaften, die einander beflegeln, fast alle miteinander per du sind. Darauf kann sich jeder seinen Reim machen.

Flächenumwidmung im Bereich Genochplatz

Immerhin hat man gleichsam als Lohn für eine dreistündige Anwesenheit auch noch einiges Interessantes erfahren:

Das Bezirksbudget über € 25,112.000,-- liegt zur Einsicht auf. Für die Umgebung des Genochplatzes wurde eine neue Flächenwidmung beschlossen. Diese erlaubt die Errichtung eines bis 35 Metern hohen Gebäudes in unmittelbarer Nähe zum denkmalgeschützten ehemaligen „Tröpferlbad“. Über die Sinnhaftigkeit und Ästhetik einer solchen Bauführung ließe sich wohl trefflich streiten.

Etwas Positives kann auch vermeldet werden: Alle Fraktionen sind sich einig, dass die Haltestelle der S 80 in Lobau wiedererrichtet werden sollte. Spannend wird die Frage wie die Bezirksparteien nach dem Ergebnis der Nationalratswahlen am 15. Oktober agieren werden. Der KAKTUS wird selbstverständlich auch zukünftig am Puls des Geschehens bleiben!