Willkommen bei KAKTUS - Online / KPÖ-Donaustadt 

Die radikale Rechte in Europa

  • Sonntag, 18. September 2016 @ 18:33
Diskussionsabend mit Walter Baier am 28.09.2016 Zu diesem branaktuellen Diskussionsthema ladet die KPÖ-Donaustadt am Mittwoch, 28.9.2016 in ihr Bezirkslokal in Wien Stadlau ein.

„Erdbeben“, „Rechtsruck“, „erschreckender Erfolg“: Mit diesen oder ähnlichen Worten titeln europaweit zahlreiche Tageszeitungen, wann immer nach Wahlen rechte Parteien massive Stimmengewinne erzielen…

Wir diskutieren mit Walter Baier, ehemaliger KPÖ-Vorsitzender, seit 2006 Koordinator des europäischen Forschungs- und Bildungsnetzwerks "transform! european network for alternative thinking and political dialogue", das aus 25 linken Zeitschriften und "think tanks" in 18 europäischen Ländern gebildet wird. Er ist Herausgeber der gleichnamigen in sieben Sprachen erscheinenden Zeitschrift.

Ort der Veranstaltung: Bezirkslokal der KPÖ Donaustadt: 1220 Wien (Stadlau), Wurmbrandgasse 17 (Erdgeschoss)
Beginn: 19:00

Auszug aus der Vorbemerkung in der Broschüre „Europas reaktionäre Rebellen. Der (aufhaltbare) Aufstieg der radikalen Rechten“ von Walter Baier:

Als Jörg Haider 1986 in einem Handstreich die Führung der FPO übernahm, stand die Partei - damals übrigens in einer Koalitionsregierung mit der SPÖ - bei knapp 5 Prozent. Heute sehen sie Umfragen bei 30 Prozent. Als eine Besonderheit gegenüber vergleichbaren Parteien in Europa ist die deutschnationale Orientierung ihres Nationalismus zu unterstreichen. Das verleiht dem Einflussgewinn der FPÖ eine über Österreich hinausgehende, europäische Dimension. Für ihre Wahlerfolge sind allerdings andere Faktoren als der Deutschnationalismus ausschlaggebend.

Das Monopol einer rechtsradikal populistischen Partei bei der Vertretung der Unzufriedenen muss in Zeiten steigender Arbeitslosigkeit, wachsender Angst der Mittelschichten vor sozialem Abstieg und allgemein prekärer werdenden Lebensumständen besonders beunruhigen. Dass die FPÖ bei den kommenden Nationalratswahlen stimmen- und mandatsstärkste Partei wird, ist eine reale Möglichkeit, jedoch keineswegs unausweichlich. Da eine absolute Mehrheit praktisch auszuschließen ist, würde ein Bundeskanzler Strache voraussetzen, dass sich eine der beiden anderen Parteien zu einer Koalition mit der FPÖ entschließt.