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Marchegger Ast: Ausbau beginnt

  • Donnerstag, 23. Juni 2016 @ 21:00
Öffis statt noch mehr Töffis Bis Ende 2018 soll die Strecke zwischen Erzherzog-Karl-Straße und Aspern-Nord fertiggestellt werden

Es kommt einiges zu auf die Bewohner im Bereich zwischen den Bahnstationen Erzherzog-Karl-Straße und Hausfeldstraße: Bis Ende 2018 kommt es im Zuge des zweigleisigen Ausbaus des Marchegger Astes der Ostbahn (geplante Fertigstellung bis zur Staatsgrenze bis 2023) zu umfassenden Behinderungen und Umleitungen.

Wie die ÖBB vor Kurzem bei einem Informationsabend im Gymnasium am Contiweg vorgestellt haben, wird die Haltestelle Hirschstetten in Hochlage gebaut und verschwinden damit die Bahnübergänge bei der Hirschstettner Straße und am Contiweg. Auch wird die Haltestelle Aspern-Nord fertiggestellt und damit dort eine weitere Anbindung der Bahn an die U2 geschaffen.

Die Befürchtung, daß nach der Haltestelle in der Lobau auch die Station Hirschstetten aufgelassen wird, bewahrheitet sich somit nicht. Wer allerdings gehofft hat, daß die Bahnstation Hausfeldstraße erhalten bleibt, wird enttäuscht. Obwohl rund um die Haltestelle tausende Menschen wohnen und in wenigen Jahren noch viel mehr wohnen werden, gibt es dort in Zukunft keine Möglichkeit mehr, in die Eisenbahn einzusteigen. Wer also nach Simmering oder zum Hauptbahnhof will, wird die U2 benützen und in Stadlau umsteigen müssen. Daß das „publikumsfreundlich“ ist, darf bezweifelt werden.

Leider ist bei besagter Präsentation nicht in Erfahrung zu bringen gewesen, ob die Schnellbahnlinie S 80 Ende 2018 auch tatsächlich bis Aspern Nord fahren oder wie derzeit weiterhin in Hirschstetten enden wird. Ebenso wenig, ob dann endlich wieder ein vernünftiger Taktfahrplan eingeführt werden wird wie er einmal für kurze Zeit bestanden hatte, als alle zwanzig Minuten ein Zug von der Hausfelstraße zum damaligen Ostteil des Südbahnhofes fuhr.

Eine Woche vor der Informationsveranstaltung in der Schule am Contiweg war eine Investitionsvereinbarung zwischen der Stadt Wien und den ÖBB unterzeichnet worden. Dieser zufolge soll die S 80 künftig im Viertelstundentakt von Aspern-Nord bis Hütteldorf unterwegs sein (Fahrzeit dreißig Minuten) und zwischen Meidling und Hütteldorf zwei neue Haltestellen erhalten; nämlich bei der Stranzenbergbrücke und der Hietzinger Hauptstraße. Die Haltestelle Speising soll modernisiert werden. Das hört sich sehr interessant an. Allerdings ist die Fertigstellung erst für 2025 geplant. Bis dahin fließt noch viel Wasser die Donau hinunter und wer weiß, wie sich das Ganze am Schluß darstellen wird. Es heißt also hoffen und sich in Geduld fassen.

Eines kann man aber wohl schon sagen. Wenn auch die Beeinträchtigungen bei Hirschstetten in den nächsten zwei Jahren nicht ohne sein werden, sie werden durch eine Verbesserung bei der S 80 aufgewogen werden. Sollte hingegen die Stadtstraße allen Widerständen zum Trotz gebaut werden, wären nicht nur Belästigungen während der Bauzeit ungleich größer, die Anrainer hätten auch nachher nicht nur keinen Nutzen, sondern unter weiteren Beeinträchtigungen ihrer Lebensqualität zu leiden.