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FOODCOOP - Der Gewinnwirtschaft Produktionsbereiche entziehen

  • Sonntag, 6. Juli 2014 @ 08:53
Nahversorgung statt Shoppingwahn will Wolfgang Sigut (Mitbegründer des Runden Tisches „Bedingungsloses Grundeinkommen“, der zu unseren parteilosen MitstreiterInnen im Kaktusteam zählt.

Eine linke Idee beginnt sich wieder auszubreiten.

Wir wollen einen direkten Bezug von Lebensmitteln, die uns gesundes, ethisches und faires Leben ermöglichen. Wieder, da in der schon in der ersten Republik entstandene Kooperationen, wie die Konsumgenossenschaften „KONSUM (Lebensmittel)” oder „WIHOKO (Brennstoffe)” und weitere andere existierten, die damals zur Grundversorgung der Stadtbevölkerung beitrugen.

Heute ist die Situation jedoch anders gelagert. Die überreichlich bestückten Supermärkte, gleich ums Eck, wiegen uns im Gefühl der Sicherheit. Alles ist im Überfluss vorhanden, weitestgehend mit dem Etikett BIO versehen und als Preishammer noch zum Sonderpreis verfügbar.

Allerdings auch zum Preis der vollkommenen Abhängigkeit und Anonymität, denn mit dem bezahlen einer Summe werden ganze Kolonnen von Arbeitskräften mobilisiert, eine gewaltige Logistik in Gang gesetzt und das unter Arbeits- und Ökologiebedingungen die man gebe es Produktransparenz, entsetzt von sich weisen würde. All dies nur um ein gut platziertes Produkt, zu dem man keinerlei Beziehung aufbauen konnte, zu beschaffen. Von Betrugsfällen und Skandalen, die in solchem Klima vorkommen, möchte ich gar nicht sprechen.

Der Verwertungslogik des heutigen Kapitalismus stellt sich ganz bewusst die FOODCOOP gegenüber. FOODCOOP ist als Gemeinschaft von KonsumentInnen zu verstehen, die ihre Grundnahrungsmittel gebündelt bei lokalen ProduzentInnen der Umgebung ordern und beziehen. Dadurch ist größtmögliche Sicherheit in der Herstellung und Qualität gegeben. Vorteile also für beide Seiten, die sich letztendlich in einem fairen Preis bemerkbar machen und die das Bewusstsein „du bist was du isst” stärken.

Ich empfehle die homepage: http://foodcoops.at aufzusuchen, die Hauptseite der FOODCOOP, die es bereits in Österreich gibt. Viele weitere Infos und Einsicht in die Szene, sind dort abrufbar. In unserem Bezirk gibt es zum Glück einige Möglichkeiten Lebensmittel produktionsnah zu erhalten.

Dass es diesbezüglichen Bedarf gibt zeigen die wöchentlichen Bauernmärkte (Stadlau, Kagran, Gewerbepark-Stadlau, etc.), ab Hofverkäufe diverser Biobauern und Gemeinschaftsgärten zum „garteln”. Doch zusätzlich wäre eine 1. Donaustädter FOODCOOP sicherlich nicht hinderlich. Im Gegenteil, es wäre eine Alternative, die über Internet- und Computertechnologie auch noch zeitgemäße Anwendung und Kommunikation ermöglicht.

Mein Anliegen ist es nun eine FOODCOOP im Bezirk zu initiieren. All jene die sich mit dieser Idee anfreunden können, sind aufgerufen mit mir in Kontakt zu treten. Entweder über den Kaktus oder direkt mit mir (w.sigut@gmx.at)

In ersten Gesprächen konnte ich bereits im Frauenwohnprojekt „Johanna Dohnal” (Anton Sattlergasse 100) keimendes Interesse wecken. Die wichtigste Voraussetzung – ein Lagerraum (mit Elektro-, Wasser, und Sanitäranschluss) wäre dort vorhanden.

Ab einer „kritische Masse”, erfahrungsgemäß ab 10 TeilnehmerInnen, könnte eine vitale und lebensfähige FOODCOOP dann entstehen. Vertiefende Gespräche folgen und ich hoffe auch auf Reaktionen zu diesem Kaktusbeitrag.

PS. : Veranstaltung am 20. September 2014 im WUK: Bedingungsloses Grundeinkommen und die Bedeutung von FOODCOOP. 16:00-19:00 h

Herzlichst Wolfgang Sigut