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Bienenzuchtverein?

  • Freitag, 13. Dezember 2013 @ 19:00
Wohnen Von Wolfgang Sigut (KPÖ-Sympathisant)

Die Siedlungsunion ist eine millionenschwere Genossenschaft. Wahrlich, bei einer Bilanzsumme von 219 Millionen Euro im Jahre 2012 und einem Überschuss von Euro 507.000, kann nicht von einem Bienenzuchtverein gesprochen werden. Sie ist eine Baugenossenschaft in Wien, die 7.613 Wohneinheiten verwaltet. Viele davon bei uns in der Donaustadt, wie in den Siedlungsunion-Sprengel Freihof, Mein Heim, Plankenäcker, Müllnermais und Lyssenwasser.

Das Wesen einer Genossenschaft ist das Wirtschaften ohne Gewinnstreben. Ihr Ziel ist nicht das Erzielen von Erträgnissen, sondern die Förderung des Wohls ihrer Mitglieder. Dadurch unterscheidet sie sich entscheidend von Kapitalgesellschaften wie AG oder GesmbH. Bei der Siedlungsunion kann man sich jedoch nicht des Eindrucks erwehren, dass anders vorgegangen wird. Die jährliche Erhöhung des Eigenkapitals aus erzieltem Gewinn dient ihr zur Expansion im Wohnbau und das ist durchaus im Interesse der Gemeinde Wien. Die hat sich ja 2004 vom eigenständigen Kommunalwohnbau verabschiedet und vertraut darauf, dass andere bauen.

Öffentlich beklagt man die explodierenden Wohnkosten.

Im Jahr 1996 hat eine rot-schwarze Regierung die Wohnbauförderung auf 1,8 Milliarden Euro gedeckelt. Auf diesem Niveau bewegt sie sich bis heute. Ohne Deckelung hätte sie inflationsbereinigt immerhin auf 2,8 Milliarden anwachsen müssen. Dieses Geld fehlt natürlich im Wohnungsneubau.

Die Praxis von Wiener Wohnen bei der Neuvergabe von Gemeindewohnungen trägt ein Übriges zur Verteuerung bei. Kategorie-A Wohnungen von bisher 3,25 Euro/m² werden auf den Richtwert von 5,16 Euro/m² angehoben und Kategorie-B und C Wohnungen in der Regel auf Kategorie-A saniert und damit unverhältnismäßig teuer.

Aber zurück zur Siedlungsunion, die gleichsam die Rolle eines „Subunternehmers“ für die Gemeinde Wien bei der Wohnraumbeschaffung übernommen hat.

Warum sträubt man sich dort so sehr gegen Transparenz?

Die von der Vorsitzenden der Siedlungsunion Frau Ingrid Schubert (gleichzeitig SPÖ-Gemeinderätin) durchgewunkene Erhöhung des Baurechtszinses wollten einige GenossenschafterInnen nicht widerspruchslos hinnehmen.

Weil „die Bankenkrise auch an der Siedlungsunion nicht spurlos vorübergegangen ist“, gibt es auch zu einer Geldveranlagung des Vorstandes, bei der ein mehrstelliger Betrag verspekuliert worden sein soll, viele offene Fragen.

Statt sich auf der Generalversammlung der Unzufriedenheit in der Genossenschaft zu stellen bzw. damit sachlich auseinanderzusetzen, hat der Vorstand alle Bestrebungen einer demokratischen Meinungsbildung zunichte gemacht. Das Ansuchen, in der Generalversammlung geheim abzustimmen (Stimmzettel wie in der Demokratie üblich), wurde abgelehnt. Ja sogar vor einem geschönten Protokoll schreckte der Vorstand nicht zurück (http://freihof-kagran.at/index.php/recht/65-generalversammlung-2013).

Die Pfründe, um die es geht, wollen verteidigt werden.