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Donaustädter Bezirksamt am 8. Mai beflaggt!

  • Dienstag, 8. Mai 2012 @ 14:58
"Im Auftrag von Herrn Bezirksvorsteher Scheed kann ich Ihnen mitteilen, dass das Donaustädter Amtshaus am 8. Mai auch beflaggt werden wird." teilte das Büro der Donaustädter Bezirksvorstehung den AktivistInnen der "überparteilichen Plattform "Gedenkkundgebung 12.März 1938 " aus der Donaustadt und Floridsdorf " am Vortag des 08.Mai mit.

Der Vorschlag Amtshäuser in Wien als öffentliches Zeichen gegen Faschismus und Krieg, an diesem Tag zu beflaggen, geht auf eine Vereinbarung zwischen Bezirksvorsteher Wimmer und KPÖ-Bezirksrat Wolf Götz Jurjans im 5.Bezirk zurück. Auch die BezirksvorsteherInnen des 7., 8., 9, 20. und 21.Bezirkes haben so wie im 5. und 22.Bezirk zugesagt, am 08.Mai „ihr“ Amtshaus zu beflaggen.

Die Deutungshoheit über den 8.Mai nicht den Rechtsextremisten überlassen!

Der 8. Mai 1945, der Tag der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht, markiert das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa, der Millionen Menschenleben gefordert und unendliches Leid gebracht hat, das Ende der Diktatur Hitlers und des verbrecherischen NS-Regimes, das mit dem Holocaust eine untilgbare Schuld auf sich geladen hat. Es markiert auch die Wiederherstellung Österreichs als selbstständiger und demokratischer Staat.

Mit der Beflaggung an diesem Gedenktag soll seitens der Vertretung des Bezirkes, ein Zeichen antifaschistischer Erinnerungskultur gesetzt werden, mit dem Ziel, den Anfängen zu wehren.

Der Faschismus der Gegenwart kommt zwar - in der Regel - nicht in historischen Kostümen daher, sondern in neuen Gewändern. Dennoch ist in seinen Handlungen und Programmen unschwer dieselbe rassistische und sozialdemagogische Orientierung zu erkennen, die auch dem Nationalsozialismus Massenwirksamkeit verschafft hat.

Allgemeine wirtschaftliche Krise, Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit in Teilen der Bevölkerung sowie der Verfall der Werte der Solidarität bildeten und bilden den Nährboden für rechtsradikale und faschistische Politik.

Die Aktualität des Gedenktages ergibt sich nicht nur durch den rassistisch motivierten Massenmord des Anders Breivik in Norwegen und durch die Mordserie der Gruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) in Deutschland. Der wachsende Einfluss rechtsextremer und rechtspopulistischer Parteien in Europa sind Grund zu erhöhter Wachsamkeit.

Die Würdigung sowie die Deutungshoheit des 8. Mai darf nicht rechtsextremen Organisationen wie z.B. dem WKR oder geschichtsrevisionistischen Gruppierungen und Personen überlassen werden. Durch die Beflaggung des Amtshauses am 8. Mai wird der Tendenz solcher Gruppierungen - nämlich diesen Tag der Befreiung vom nationalsozialistischen Terror als "Niederlage" zu deuten - entgegengewirkt.