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ÖBB in der Donaustadt: Weitere Verschlechterungen

  • Montag, 20. Dezember 2010 @ 20:02
Öffis statt noch mehr Töffis Der Am 12. Dezember 2010 in Kraft getretene neue Fahrplan hat – leider – keine Überraschungen gebracht: Wie man als leidgeprüfter Donaustädter Benutzer der Eisenbahn hat erwarten können, sind weitere Verschlechterungen eingetreten.

So verkehrt die Linie 80 nur mehr zwischen dem provisorischen Ostbahnhof und der Erzherzog-Karl-Straße. Und das im Ein-Stunden-Takt! Die bisherige Endstation Hausfeldstraße wird ebensowenig angefahren wie die Haltestelle Hirschstetten, in deren nächster Umgebung die neue Schule in der Contigasse erst mit Schulbeginn eröffnet worden ist.

Wenngleich statt der Schnellbahn nun Züge aus Marchegg und Bratislava dort halten, ändert das nichts daran, daß sich das Angebot verschlechtert hat. Kein Wunder, daß sich der eine oder andere, der in Früh kaum noch einen Platz im Zug findet überlegt, statt der öffentlichen Verkehrsmittel das Auto zu verwenden! Angesichts der Entwicklung fällt es schwer, an das Versprechen zu glauben, daß nach Inbetriebnahme des Teilstückes Aspernstraße – Seestadt im Frühjahr 2013, und damit dem Ende der Bauarbeiten an der Bahnstrecke die S 80 bis zum Flugfeld fahren und kürzere Intervalle haben wird.

Die S 7, die für Bewohner von Stadlau und Aspern eine rasche Verbindung nach Leopoldau und Floridsdorf dargestellt hat, fährt nicht mehr in die Donaustadt. Die Begründung der ÖBB: Die geringere Frequenz habe diese Verbindung nicht wirtschaftlich erscheinen lassen. In diesem Zusammenhang muß zum wiederholten Male festgehalten werden, was jedem Durchschnittsmenschen klar ist, aber in die Köpfe der Verantwortlichen bei den ÖBB (und auch anderen Verkehrsunternehmen) nicht hinein will: Je seltener ein Verkehrsmittel fährt, desto uninteressanter ist es und desto weniger wird es benutzt! Wenn ich eine halbe Stunde warten muß, wenn ich um eine Minute zu spät zur Station komme, suche ich mir lieber gleich eine Alternative.

Und auch was die S 80-Station Lobau anbelangt, gibt es wenig Grund zur Freude: Zwar ist es der Bürgerinitiative gelungen, die angekündigte Schließung abzuwehren, aber statt alle halbe Stunden (es hat schon einmal ein 20-Minuten-Intervall gegeben!) hält jetzt nur noch ein Mal pro Stunde ein Zug. Was steht daher zu befürchten: Die Anzahl derer, die dort ein- oder aussteigen, wird sinken und die ÖBB dies zum Anlaß nehmen, die Haltestelle endgültig aufzulassen.

Man kann der Bürgerinitiative daher nur genügend Ausdauer wünschen beim Kampf für die Erhaltung der Station und dichtere Intervalle.