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Neue Gefahr durch CO2-Lager?

  • Montag, 22. März 2010 @ 08:25
Bezirksalltag Entwarnung in Stadlau, neue Bedrohung in Hirschstetten?

Das Sanierungsprojekt für die Umweltaltlast "Borfabrik Gotramgasse" ist in vollem Gange. Die PORR AG hat nicht nur die alten Gebäude abgerissen, sondern auch mit dem Aushub des mit Bor und Arsen verunreinigten Erdreichs begonnen. Dieses soll ab-transportiert und sachgemäß entsorgt werden. Das vergiftete Grundwasser soll ge-reinigt und wieder in den Wasserkreislauf eingebracht werden.

Gibt es also jetzt eine Klärung der Situation in Stadlau, könnte eine neue, unklare und bedrohliche Situation am anderen Ende des Bezirks blühen. Unter dem Grundstück nebenan liegt die Verdachtsfläche "Deponie Donaustadt-straße". Diese Altlast ist mit Polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) und Kohlenwasserstoffen (KW) belastet. Das hat eine Untersuchung durch das Umweltbundesamt ergeben. Die dazugehörige Fläche ist als Industriegrund gewidmet und nur oberflächig verbaut. Hier ist das Grundwasser nicht durch PAK und KW verunreinigt. Somit haben die Experten keinen Sanierungsbedarf festgestellt. Sollten aber Umwidmungen und Baggerarbeiten geplant sein, müsste auch diese Deponie saniert werden.

CO2-Lager

Gibt es also jetzt eine Klärung der Situation in Stadlau, könnte eine neue, unklare und bedrohliche Situation am anderen Ende des Bezirks blühen. Aus Zeitungsbe-richten ist zu erfahren, dass man plant, in ganz Österreich an 100(!) Standorten Giftlager zur Entsorgung von CO2-Abfällen von Kraftwerken und Fabriken zu errichten. Die heimische Industrie will angeblich das lästige Kohlendioxyd in versteckten Schächten in der Erde ablagern, auch in Hirschstetten!

Diese Berichte werfen auch für unseren Bezirk eine Fülle von Fragen auf. Der "Kaktus" ist der Sache nachgegangen und hat folgende Auskünfte erhalten: Kohlendioxyd entsteht vor allem beim Betrieb von Kohlekraftwerken und zwar in einem Umfang von 10 Millionen Tonnen im Jahr. Dieser Ausstoß wird üblicherweise vor Ort entsorgt. Dafür könnten auch aufgelassene Erdöl- und Erdgasbohrlöcher verwendet werden. Diese Methode, "Sequestrierung" genannt, soll bisher nur versuchsweise in Deutschland angewendet worden sein und ist durchaus nicht unumstritten.

Laufende Versuchsreihen sollen bis 2015 Standard werden und auch bei anderen Betrieben Anwendung finden. Immerhin stammt ein Drittel des CO2-Gehalts der Luft aus Industrieabgasen. Diese Art der Entsorgung soll also den Kohlendioxyd-Anteil verringern und damit zur Verbesserung unseres Klimas beitragen. Es bleiben aber noch viele Fragen offen.

Der "Kaktus" wird dazu zuständige Stellen und Fachleute befragen und weiter darüber berichten.