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Stadlau: „Gift-Bombe“ vor Entschärfung?

  • Montag, 2. März 2009 @ 07:38
Bezirksalltag Privates Entsorgungsprojekt eingereicht.

Wie erinnerlich hatte eine Borfabrik in der Stadlauer Gotramgasse, nach ihrer Stilllegung im Jahr 1973, umfangreiche Verunreinigungen durch Bor und Arsen in Erdreich und Grundwasser zurückgelassen.

Siehe auch unsere Kaktusberichte vom 16.04.2008) , vom 01.07.2008)und vom 13.12.2008)

Im Jahr 1984 wurde das Gelände teilweise abgesichert. Regelmäßige Kontrollen durch das Umweltbundesamt stellten aber auch außerhalb der Ummantelung giftige Rückstände fest – Bor und Arsen am Bahndamm und im Abstrom in Richtung Mühlwasser. Trotzdem kam die Behörde zur Einstufung des Geländes in die (kleinste) Prioritätsklasse 3. Sollten aber, so das Umweltamt, Bauarbeiten geplant sein, müsste die „Ableitung des Niederschlagswassers eingehend untersucht“ und „ausgehobenes Material“ „den geltenden gesetzlichen Bestimmungen entsprechend behandelt bzw. entsorgt werden.“ Bisher war in der Gotramgasse 11, dem Grundstück der Borfabrik, nichts von derlei Veränderungen bekannt. Doch nun dürfte Bewegung in die Angelegenheit kommen.

Eine Bauverhandlung auf einem angrenzenden Areal (Gotramgasse 6) brachte die erste Information. Der anwesende technische Sachverständige (Amtssachverständige) der MA 45 erklärte, dass von einer Privatfirma ein „wasserrechtliches Sanierungsverfahren“ eingereicht wurde und voraussichtlich bis Sommer 2009 behördlich genehmigt und abgewickelt sein wird.

Diese Mitteilung wird auch von einer „Auskunft und Umweltinformation“ der MA 58 (Wasserrecht) bestätigt. Darin heißt es: „Zur Sanierung der Altlast W 23 und der Verdachtsfläche 22.44 ist bei der Magistratsabteilung 58 ein Vorhaben eingereicht, das den Aushub und die Entsorgung der kontaminierten Bodenablagerungen unter – zur temporären Sicherung während der Bau- und der Nachsorgephase – Errichtung von Brunnenanlagen zur Entnahme und Reinigung des Grundwassers, Sperrbrunnen und Versickerungsanlagen für die gereinigten Grundwässer in am Areal befindlichen Bereichen der Verdachtsfläche 22.44 und der Altlast W 23 projektiert. Gegenstand des Verfahrens sind wasserrechtliche Bewilligungen von Eingriffen in das Grundwasser durch die Errichtung oben genannter Anlagen“… Das Projekt wird auch in den Räumen der MA 58 zur Einsicht aufliegen und voraussichtlich einer Vor-Ort-Bauverhandlung unterzogen werden.

Aus diesen Informationen ist also zu entnehmen, dass, läuft alles nach Plan, der Altstandort „Borfabrik Gotramgasse“ bald Geschichte sein wird.