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Alle Zeit der Welt?

  • Mittwoch, 25. Juni 2008 @ 05:16
Nahversorgung statt Shoppingwahn Nahversorgung Kagraner Platz - Die Bezirksvorstehung scheint wieder einmal auf Tauchstation!

Alle Zeit der Welt scheinen die in unserem Bezirk gewählten PolitikerInnen zu haben, wenn es um eine rasche und unbürokratische Lösung eines dringenden Problems von BürgerInnen aus unserem Bezirk geht. Bereits im Februar 2007 hatte sich eine ältere Einwohnerin im Einzugsbereich des Kagraner Platzes an den Herrn Bezirksvorsteher gewandt. Die Einkaufssituation sei vor allem für ältere Menschen unerträglich. Ohne Benutzung eines öffentlichen Verkehrsmittels sei kein Einkauf von Gütern des täglichen Bedarfs möglich. Er habe für ihr Anliegen sein vollstes Verständnis, teilte Bezirksvorsteher Scheed in seiner Antwort mit. Anfang 2008 wandte sich die Kagranerin, nachdem sie seit dem Antwortbrief des Bezirksvorstehers in dieser Sache nichts mehr gehört hatte, an den Kaktus. Wir brachten in Erfahrung, dass Ecke Wagramer Platz/Kagraner Platz ein größeres Einkaufszentrum mit einem Lebensmittelsupermarkt in Planung sei, mit dessen Fertigstellung aber erst frühestens Ende 2009 gerechnet werden kann. Grund genug, mit den von ihrer tristen Nahversorgersituation betroffenen KagranerInnen gemeinsam über Übergangslösungen nachzudenken. Eine unserer Ideen: Die Schaffung eines vorübergehenden Wochenmarktes. Auch einige Standortvorschläge haben wir gemeinsam mit BewohnerInnen aus diesem Grätzel für einen solchen Wochenmarkt, der vor allem der preiswerten Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs dienen soll, gemacht. Dies zum Unterschied zu den Bezirksfreiheitlichen, die sich für die Schaffung eines Oster- und Weihnachtsmarktes einsetzen. Ende März haben wir diese Vorschläge sowohl der Bezirksvorstehung, als auch den Klubs der SPÖ, ÖVP und der Grünen in der Donaustädter Bezirksvertretung übermittelt. Auch das überparteiliche Bezirksjournal hat das Problem "Nahversorgung-Kagraner Platz" aufgegriffen und über die Aktivitäten der KPÖ Donaustadt und ihres Kaktusteams berichtet.

Das Salz in der Suppe scheint unserer Bezirksvertretung zu fehlen!

Seit unserem Brief sind jetzt bereits mehr als drei Monate vergangen, ohne dass wir Seitens der Bezirksvorstehung oder einer anderen derzeit in der Donaustädter Bezirksvertretung vertretenen Parteien bisher eine Antwort erhalten haben. Bei der letzten Bezirksvertretungssitzung meinte der Bezirksvorsteher (bezogen allerdings auf den FP-Vorschlag, für einen Weihnachts- und Ostermarkt), alle bisherigen Bemühungen hätten noch keinen geeigneten Standplatz ergeben. Der Wendelinplatz eigne sich als Standplatz für einen Markt deshalb nicht, da der Grundeigentümer dagegen sei. Im Übrigen sei das Marktamt und nicht der Bezirk für die Genehmigung von Märkten zuständig. Es gebe eine Richtlinie, zukünftig keine neuen Dauermärkte, sondern nur mehr "Anlassmärkte" zu genehmigen, da der damit verbundene Aufwand in keinem vertretbaren Verhältnis zum Nutzen solcher Einrichtungen stehe. Da aber bisher auch kein Standortvorschlag vorliege, erübrige es sich, derzeit auch über diesbezügliche Anträge abzustimmen. Das heißt selbst der Vorschlag für einen Weihnachts- oder Ostermarkt wird um weitere zumindest vier Monate vertagt.

Einmal mehr bekommt man den Eindruck, dass der SPÖBezirksvorsteher ein in der Bezirksöffentlichkeit anerkanntes Problem einfach aussitzen will. Es wird ja nicht mehr lange dauern, bis auch dieses Jahr vorüber ist.

Anlass genug!

Übrigens, die unzumutbare Nahversorgungssituation wäre für uns "Anlass" genug! Die Wartezeit, bis der neue Lebensmittelsupermarkt eröffnet werden kann, würde rechtfertigen, zumindest für diese Zeit, möglichst unverzüglich den von uns geforderten Wochenmarkt einzurichten und als "Anlassmarkt" anzuerkennen.