Willkommen bei KAKTUS - Online / KPÖ-Donaustadt 

Donaustadt - "Schlafstadt" und Parkplatz für EURO-BesucherInnen

  • Sonntag, 25. Mai 2008 @ 07:04
Vermischtes "Die Donaustadt freut sich und ist für die EURO gut gerüstet" meint SPÖBezirksrätin Helga Ochrana. Das weltweite Fußballfieber scheint auch auf Sie übergesprungen zu sein.

Für sie sei es eine "gutüberlegte Voraussetzung" unseren Bezirk "von unruhigen Fangetümmel frei halten zu müssen."

Viele Donaustädterinnen und Donaustädter können ihren diesbezüglichen Optimismus nicht teilen. 300 Busparkplätze im Donaupark, hinter der U-Bahnstation Kagraner Platz ein Parkplatz für Sicherheitskräfte aus ganz Österreich und 400 vorübergehende Parkplätze für Wohnmobile zur EURO 2008 nach Wien kommender BesucherInnen, sollen am ehemaligen Betriebsgelände der Waagner-Biro (siehe Bild links) eingerichtet werden. Von diesem provisorischen Campingplatz erführen die Stadlauer Bevölkerung erst in den letzten Tagen aus den Medien. In den Sitzungen der Bezirksvertretung war dieser vorübergehende Campingplatz jedenfalls kein Thema. Wie so oft jedenfalls scheint dieser Plan auch vor den nicht der SPÖ angehörenden BezirksrätInnen geheim gehalten worden zu sein. Die Frage wollen wir uns erlauben, ab wann der Herr Bezirksvorsteher von der Absicht der Einrichtung dieses Campingplatzes i Kenntnis erlangt hat und warum die Bezirksöffentlichkeit erst so spät darüber informiert wird.

Fragen über Fragen

Wenn es stimmt, dass sich die Bezirksbevölkerung schon so auf die EURO freut, wie uns das Rathaus als Befürworter der EURO und die Medien nahezu stündlich erneut weis machen wollen, warum dann eine solche "Geheimpolitik"?

Es wäre auch im Interesse eines möglichst reibungslosen Ablaufs, würden die sich zahlreichen StadlauerInnen stellenden Fragen rasch beantwortet werden:

  • Thema Sanitäreinrichtungen am Euro-Campingplatz

    Die derzeitigen Sanitäreinrichtungen der MA 48 auf dem vorgesehenen Gelände scheinen alles andere als ausreichend. Ist für die, für einen Camperparkplatz heute international übliche Sanitäreinrichtungen, ausreichend gesorgt?

  • Thema Nahversorgung

    Welche Vorsorgen wurden getroffen, dass die ortansässigen StadlauerInnen nicht ähnliche Erfahrungen, wie bei Events ähnlicher Größenordnung in anderen Großstädten machen müssen, dass die Preise in den Nahversorgereinrichtungen und Gasthäusern im Umfeld von Euro-Einrichtungen erneut nach oben steigen? Unserer Meinung nach ist die gegenwärtige Preisentwicklung für Güter des täglichen Bedarfs auch bereits ohne die EURO am Plafond.

  • Öffentliche Verkehrsanbindung

    Es gebe für EURO-Campingplatz eine "hervorragende Verkehrsanbindung", beeilet sich das Wiener Rathaus uns Donaustädtern zu versichern. Ob das auf die S80 in der derzeitigen Form wirklich zutrifft, wagen wir zu bezweifeln. Im Unterschied zur Schnellbahnendstelle Hausfeldstraße kommt und fährt in Richtung Stadion bzw. die U-Bahnanbindung alle 15 Minuten ein Zug. Allerdings wird derzeit zumindest jeder 4.Zug derzeit mit zwei zusammengekoppelten Dieseltriebwagen (Dessen Fassungsvermögen nicht größer als ein Autobus ist) bis nach Marchegg geführt. Angesichts zu erwartender zusätzlicher Fahrgäste ist eine solche Fassungskapazität nicht ausreichend. Es stellt sich auch die Frage ob es rechtzeitig vor Matchbeginn bzw. nach Matchende auch Sonderzüge geben wird?

    Die Buslinie 26A, neben der Straßenbahn, als eine der schnellen und leistungsfähigen Verbindungen zur U1 genannt, ist schon jetzt in den Stoßzeiten hoffungslos überfüllt. In jedem Fall ist auch mit einer erheblichen Mehrbelastung durch den Individualverkehr in der Donaustadt während der EURO zu rechnen.

  • Freifahrt auf Öffis für Alle( 1. Communique der NOEURO-Bewegung, auf das rechte Bild klicken!)

    Aktuell bleibt natürlich auch die Frage, warum sich die Stadtverwaltung weiter beharrlich weigert, allen BenützerInnen öffentlicher Verkehrsmittel während der EURO Freifahrt zu gewähren. Während für EURO-Ticketinhaber die Benutzung der Öffis in ihrem Ticket inbegriffen sind, müssen alle anderen, die für ein "Dabeisein" auf eine Viewing-Area oder auf das Fernsehen angewiesen sind, für die Öffis blechen. Und natürlich auch all jene Wienerinnen und Wiener, die Fußball einfach nicht interessiert. Offensichtlich erwartet man ja von uns allen, sich mit den vielen Beeinträchtigungen durch den Megaevent Euro, abzufinden. Als kleine Gegenleistung wäre Gratisfreifahrt zumindest in der Zeit der EURO das mindeste was uns unsere Stadtvätere und Stadtmütter schuldig wären.

  • Die Bezirksvertretungssitzung am kommenden Donnerstag sollten für den Herrn Bezirksvorsteher eine Gelegenheit sein, zu den aufgeworfenen Fragen zu informieren und Stellung zu beziehen!

  • PS: Für alle NOEUROS!
    Um zu den NOEUROS zu zählen muss man auch während der Fußball-EM nicht zu einem Fußballasketen werden. NOEURO ist mehr in Richtung "KA FLIEDER, KA GERSTL, KA GÖD", um eines der teueren Tickets zu erwerben bzw. das teure einzig von der UEFA in den Fanzonen zugelassene Bier zu trinken. Natürlich sind auch alle Menschen, die Fußball nicht interessiert keine Menschen zweiter Klasse und bei uns NOEUROs herzlich willkommen.

    Wer uns NOEUROS kennen lernen will, ist auch herzlich zum Kaktusfest (mehr Infos- auf das linke Bild klicken!) eingeladen, welches die bevorstehende EURO hin oder her, am 31.Mai 2008 ab 16 Uhr , in Stadlau, 22, Wurmbrandgasse 17 im Garten stattfindet. Es handelt sich um ein fest welches auch heuer, wie im Vorjahr die KPÖ Donaustadt und ihr Kaktusteam veranstaltet. Die Biermarke wird ohne jegliche Vorschrift von uns selbst ausgewählt. Darüber hinaus gibt's gutes Essen, gekühlte Getränke, Mehlspeisen und Kaffe u.v.a. mehr. Der Kabarettist Pepi Hopf, der Liedermacher Reinhart Sellner und der Teamchef der NOEURO-Bewegung, haben ihr Kommen bereits zugesagt.