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Donaustadt: Medizinische Versorgung ausreichend?

  • Donnerstag, 13. Dezember 2007 @ 06:00
Gesundheit Statistisch gesehen kann man wienweit wie auch in der Donaustadt mit dem Gesundheitswesen zufrieden sein, die praktischen Erfahrungen sind allerdings nicht immer die besten. Der ärztliche Versorgungsgrad in der Bundeshauptstadt hat sich in den letzten vierzig Jahren deutlich verbessert. Sind z.B. Mitte der Sechziger Jahre auf tausend Einwohner 0,75 praktische, 1,2 Fachärzte und 1,3 Zahnärzte (und Dentisten) entfallen, sind es heute, etwa 1,8 Fachärzte und 3,5 Zahnärzte. Lediglich die Anzahl der Allgemeinmediziner steigt nur langsam an. Die Versorgung ist allerdings von Bezirk zu Bezirk unterschiedlich. Während in den inneren Bezirken und auch in Hietzing, Währing und Döbling auf weniger als 700 Personen ein praktischer Arzt entfällt und auf weniger als 400 Menschen ein Facharzt, gibt es in der Donaustadt nur für 1.201 bis 1.685 Einwohner einen Allgemeinmediziner und für 1000 bis 1.622 Einwohner einen Facharzt.

Die zuletzt veröffentlichten Zahlen weisen für die Donaustadt unter anderem 87 Ärzte für Allgemeinmedizin, 17 Internisten, 19 Frauenärzte, acht Chirurgen, elf Orthopäden, zehn Kinderärzte, 51 Fachärzte für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, aber nur drei Psychiater, vier Neurologen und sechs Fachärzte für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten aus.

Das bedeutet, dass in manchen Teilen der flächenmäßig zu den größten Bezirken zählenden Donaustadt mit ihren mehreren Kerngebieten und fast 150.000 Einwohnern (den zweitmeisten in Wien) ein Mangel an gewissen Fachärzten herrscht.

So vor allem, was die Fachärzte für Augenheilkunde und Optometrie anbelangt, von denen bei uns nur acht niedergelassen sind, während es in Wien immerhin 195 und im kleinsten Wiener Bezirk, der Josefstadt, 21 sind! Es liegt auf der Hand, daß man längere Wartezeiten in Kauf nehmen muß, ehe man einen Termin bekommt. Umso befremdlicher ist es, dass das Pflegeheim des SMZ-Ost seinen Pfleglingen empfiehlt, statt auf einen Termin im Donauspital zu warten, sich an einen niedergelassenen Augenarzt zu wenden, obwohl klar ist, daß dieser erst in einigen Wochen behandeln wird.

Mit siebzehn Apotheken steht die Donaustadt im Wiener Durchschnitt übrigens ganz gut da. Zumindest tagsüber ist es kein großes Problem, eine einigermaßen nahe gelegene Apotheke aufzusuchen. In der Nacht ist es allerdings weit schwieriger. Man darf gespannt sein, inwieweit den Bedürfnissen der Bevölkerung im neuen Stadtteil auf dem ehemaligen Flugfeld in Aspern Rechnung getragen werden wird.