Willkommen bei KAKTUS - Online / KPÖ-Donaustadt 

Kein Heizen aus Geldnot - wie viele DonaustädterInnen sind davon betroffen?

  • Donnerstag, 29. November 2007 @ 06:30
"2000 Wienerinnen wurde Strom und Gas abgedreht. 33000 WienerInnen stottern laut "Radio Wien" heuer ihre Strom und Gas-Rechnung in Raten ab... Ein lobenswertes Entgegenkommen von Wien Energie"

so kann man in der vorgestrigen Ausgabe der U-Bahngratiszeitung "Wien Heute" lesen.

" - und doch: Für 2000 Betroffene ist auch diese Zahlungsweise unmöglich zu schaffen...Laut Caritas sind besonders allein erziehende Frauen und ihre Kinder betroffen"

Diese Fakten stehen im Widerspruch zur Sicht der Dinge durch die "rosa Brille" unserer Bezirks-SPÖ.

"Müsste eine solche Pressemeldung nicht auch unsere BezirkspolitikerInnen betroffen machen?" fragt Johann Höllisch, Bezirkssprecher der KPÖ Donaustadt, anläßlich der heute stattfindenden Sitzung der Donaustädter Bezirksvertretung. "Soziale Kälte" auch in der Donaustadt!

Noch ist es nicht lange her, dass in unserem Bezirksparlament ein Antrag, der sich für eine Rücknahme der vom Gemeinderat beschlossenen Erhöhung des Mietenselbstbehaltes für PenionistInnen mit Ausgleichszulage und SozialhilfebezieherInnen ausspricht, mit den Stimmen der SPÖ und der FPÖ abgelehnt wurde. Dass auch in der Donaustadt Menschen wohnen, die im heurigen Winter wieder besonders "soziale Kälte"zu spüren bekommen, dürfe auch unsere BezirkspolitikerInnen nicht kalt lassen, meinen die Donaustädter Kommunistinnen und Kommunisten.

Man brauche nur einen Blick in die Rennbahnsiedlung, die Gemeindebauten an der Quadenstraße oder auch in viele andere Teile unseres Bezirkes werfen. Dass im Zuge der Stadtentwicklung auch immer mehr Menschen mit mittleren und auch höheren Einkommen ihren Wohnort in der Donaustadt wählen, dürfe den Blick auf Armut auch in unserem Bezirksalltag nicht verschließen. "Ja, das Donauzentrum platzt bereits aus seinen Nähten und immer neue "Konsumtempel" in unserem Bezirk sind im Entstehen." Das dürfe den Blick auf existierenede Armut aber nicht trüben.

Die Schere der Armut schnappt über einem/einer schneller zu, als man glaubt

Der Weg in die Armut, auch das belegen viele Studien, ist kürzer geworden. Die heutigen durchschnittlichen Reallöhne entsprechen jenen, des Jahres 1991, während die Teuerung insbesondere auch bei den Wohnkosten, städtischen Tarifen und Lebensmitteln stark gestiegen ist. Bei unvorhergesehenem Arbeitsplatzverlust, Scheidung kommen immer mehr Menschen in die Situation, in Zeiten regelmäßigen Einkommens zum Erwerb einer Wohnung und anderen Anschaffungen aufgenommene Kredite, plötzlich nicht mehr zurückzahlen zu können. Die Armutsfalle schnappt über einem schneller zu, als man es vielleicht glauben mag.

Hoffen darf man doch wohl noch...

Wäre die KPÖ in der Bezirksvertretung Donaustadt mit einem Mandat vertreten, würden wir folgende Anfrage stellen. "Wieviele Donaustädterinnen und Donaustädter sind von einer Abschaltung von Gas und Strom im heurigen Winter betroffen?" Nachdem es einer Zeitung gelungen ist von Wien Energie entsprechende Zahlen für Wien zu bekommen, sollte es auch für einen Bezirksvorsteher kein Problem darstellen, die Zahlen für unseren Bezirk zu erhalten.

Die Stadt hat angekündigt mit 592 Euro pro Jahr und Betroffenen zu helfen und im Jänner solle auch die Sozialhilfe erneut erhöht werden. Das sei ein Tropfen auf dem heißen Stein, reiche aber für viele der Betroffenen, die nicht nur bei Gas und Strom sondern auch anderen Zahlungsverpflichtungen in Verzug seien, leider nicht aus. Unser Bezirksvorsteher solle sich in besonders drastischen Fällen neben einer Ratenvereinbarung auch für eine Stundung aufgelaufener Strom- und Gaskosten einsetzen, meint Johann Höllisch, der, an Stelle immer wiederkehrender fruchtlosen Debatten ob Anträge "geschäftsordnungskonform" seien oder nicht, darauf hofft, dass sich das Bezirksparlament endlich dem Thema "Armut im Bezirk" mit der geboteten Eile widmen wird.

Eine, zeitlich schon etwas zurückliegende, Initiative der KPÖBezirksrätin Susanne Empacher im 3.Bezirk (Wien Landstraße)

Graz: KPÖ musste schwere Versäumnisse reparieren

Armutsgefährdete zeigen Selbstbewußtsein