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INVALIDENSIEDLUNG: DIE S 1 VOR DER HAUSTÜR

  • Dienstag, 13. Juni 2006 @ 18:04
Keine neuen Autobahnen! Bedenkliche Trassenplanung in Neu-Essling

Die Pläne für die so genannte "Lobauautobahn" (= S1) liegen auf dem Tisch und in den Bezirksämtern Simmering und Donaustadt, sowie in der MA 18, (bis 14. Juni) zur Einsichtnahme auf. Auch Änderungen können noch vorgeschlagen werden.
Grund genug für den "Kaktus" einen Blick in das, mehr als 100 Kilo schwere und tausende Seiten umfassende, Dokument zu werfen um vor allem über die aktuelle Trassenführung informieren zu können.
Vorweg: Auf und an der festgelegten Trasse darf nicht mehr gebaut oder umgewidmet werden. Allerdings müssen der Groß-Enzersdorfer Gemeinderat und das Land Niederösterreich dem noch zustimmen. Die zukünftige S1 schließt am "Knoten Schwechat" an den eben fertig gestellten Teil an. Beim Alberner Hafen führt sie in Tunnelbauweise, unter der Donau durch.
Sie verläuft dann weiter auf Höhe Ölhafen und dann zum Auto-Kino, wo sie wieder an die Oberfläche kommt.
Unter der Lobau wird sie in 80 Metern Tiefe, wegen der vorliegenden Grundwasserlage, gebaut werden.
Ab hier geht die S1 oberirdisch, zwischen Essling und Groß-Enzersdorf, weiter, macht zwischen der Invalidensiedlung und Aderklaa eine große S-Kurve, um dann bei Süßenbrunn an bereits vorhandene Straßen anzuschließen.

Apropos Invalidensiedung .

Gerade dort scheinen aber einige Schwachpunkte zu liegen. Das zur Verfügung stehende Gelände hat, an der schmalsten Stelle, eine Breite von ungefähr 1 km. Die neue Autobahn ist aber so geplant, dass sie bei Aderklaa einen Abstand vom verbauten Gebiet von zirka 700-800, bei der Invalidensiedlung aber nur von 200-300 Meter einhält.
Dann liest man aus dem Plan, dass es dort eine "mögliche Anschlussstelle der B8a" geben könnte, ebenfalls relativ nah am verbauten Gebiet.
Weiters erfährt man, dass dieser Abschnitt als "freie Strecke" geführt werden soll. Was bedeutet das? Heißt "frei" auch frei von Maßnahmen wie Lärmschutzwänden und Dammaufschüttungen? Wo soll die versprochene "offene Galerielösung" angewendet werden? Und: Warum könnte diese Art von Abschirmung nur für eine Seite der Autobahn verwendet werden?
Bei so vielen ungeklärten Fragen ist es kein Wunder, dass die betroffenen Anrainer beunruhigt und besorgt sind. Das Bauvorhaben S1 bringt einschneidende Veränderungen in die Region und könnte die Lebensqualität negativ beeinflussen. Der Autobahnring um Wien soll bis 2015 fertig sein. Es ist daher höchste Zeit die Sorgen der Betroffenen ernst zu nehmen und die versprochenen notwendigen Schutzmaßnahmen einzuplanen und schließlich zu verwirklichen.